Bombardier CRJ200 im Endanflug: Fehlverhalten des Autopiloten möglich.
Bombardier CRJ200

Regionaljet kann links und rechts vertauschen

Ein Softwarefehler kann den Regionaljet nach links statt nach rechts fliegen lassen. Das zeigte sich bei einem Zwischenfall in Kanada.

Top-Jobs

logo mjet

CAMO ENGINEER m/f/d

Schwechat, Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
MJET GmbH
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz

Können Sie sich daran erinnern, wann Ihnen links und rechts beigebracht worden ist? Wohl kaum. Irgendwann weiß man es dann einfach. Dabei ist es gar nicht so einfach. Denn die beiden Seiten sind relativ – je nachdem, von wo aus man etwas betrachtet und wer es betrachtet.

Nicht nur Kinder, nervöse Fahrschüler oder mitunter Erwachsene können beiden Seiten mitunter verwechseln. Sondern auch Flugzeuge. Die europäische Luftfahrtbehörde Easa hat vergangenen Monat eine Lufttüchtigkeitsanweisung für Bombardier CRJ200 erlassen. Bei den Kurzstreckenfliegern ist ein Softwarefehler entdeckt worden. Und der kann dazu führen, dass der Autopilot das Flugzeug nach links anstatt nach rechts steuert und umgekehrt.

Vorfall in Kanada

Voraussetzung dafür ist, dass das Flugzeug nach einem Fehlanflug eine zuvor definierte Route abfliegt, zuvor eine fest eingestellte Flughöhe geändert wird und dabei ein spezielles Hilfssystem eingeschaltet ist. Dieses (im Jargon: Temperature Correction) hilft bei kalten Temperaturen bei der Einhaltung von sicheren Flughöhen. Das Problem ist bereits im Juni 2017 bekannt geworden und betrifft CRJ200 mit gewissen Bordcomputern des Avionik-Herstellers Rockwell-Collins.

Nach einem Fehlanflug auf den Flughafen von Fort St. John in Kanada drehte eine entsprechende CRJ200 damals ungewollt in die falsche Richtung ab. Umgehend wendete sich der Betreiber nach dem Zwischenfall an den Avionik-Hersteller. Bei Anflügen auf Flughäfen im Gebirge oder in der Nähe von hohen Gebäuden besteht die Gefahr von Zusammenstößen. Die Einstellungen im Bordcomputer (im Jargon: Flight Management System), die den Fehler geschehen lassen, sind jedoch selten - weitere Vorfälle sind nicht bekannt.

Offizielle Warnung bereits 2017

Ebenso ist Piloten für solche Fälle die stetige Überwachung des Autopiloten vorgeschrieben. Bereits im Dezember 2017 reagierte die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA mit einer Warnung. Rockwell-Collins und Bombardier entwickelten schnell Softwareupdates, die den Fehler beheben.

Zusammen mit ihren amerikanischen Pendant schreibt die Easa in ihrer Lufttüchtigkeitsanweisung jetzt dennoch eine Deaktivierung des Temperatur-Hilfssystems vor. Die Behörde spricht in dem Dokument von einem «unsicherer Zustand».

Die Lufttüchtigkeitsanweisung können Sie hier herunterladen.

Mehr zum Thema

Bombardier CRJ 900 mit dem Kennzeichen D-ACNC: Fliegt wieder.

Lufthansa fliegt jetzt mit Mitsubishi-Jets

CRJ 550 von United Airlines: Die Sondervariante basiert auf der CRJ 700, hat aber weniger Sitzplätze, um Gewerkschaftsklauseln auszutricksen.

So sieht es im Rechentrick-Flieger von United aus

Bombardier CRJ100 nachdem Umbau zum Frachter: Teurer im Betrieb, günstig in der Anschaffung.

CRJ bleiben als Frachter im Angebot

ticker-bombardier-neu

Bombardier sichert sich Großauftrag über 50 Businessjets

Video

hose runter
Da wollte jemand eine klare Botschaft übermitteln: Ein Video zeigt, wie ein Bodenmitarbeiter vor einem Flugzeug die Hose herunterlässt.
Timo Nowack
Timo Nowack
Il-114-300 soll eine höherer Reichweite bekommen.
Ilyushin plant die Auslieferung der ersten drei Il-114-300 für das Jahr 2026. Bis 2028 soll die Reichweite des Turbopropflugzeuges um fast ein Drittel steigen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Boeing 747-8 nach der Landung in São Paulo: Der Loste fragte nach dem Grund für den Mayday-Ruf.
Dichter Nebel verhinderte die Landung in Buenos Aires. Der Flug aus Frankfurt wich deshalb nach vielen Schleifen und einem Abstecher nach Asuncion nach São Paulo-Guarulhos aus. Dort erklärte die Crew der Boeing 747-8 von Lufthansa einen Notfall.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin