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C-Series: Dritte Verspätung in Folge

Der neue Flieger des kanadischen Flugzeugbauers ist bereits verspätet. Nun vertagte Bombardier den Erstflug erneut.

Aller schlechten Dinge sind drei. Zumindest im Fall von Bombardier. Eigentlich sollte die C-Series bereits Ende 2012 erstmals abheben. Doch dann musste das Management den Erstflug um sechs Monate nach hinten schieben – nur, um im Juni den Termin kurzfristig nochmals um einen Monat hinaus zu zögern. Dieser Termin naht nun. Und schon gibt es wieder eine Verspätung. Dieses Mal nennt Bombardier jedoch nicht einmal mehr einen neuen Termin.

Grund für die erneute Verspätung seien weitere abschließende Tests, heißt es von den Kanadiern. Man prüfe gerade noch einmal alle Systeme gründlich und das dauere länger als geplant. Außerdem steht auch noch die Genehmigung der Verkehrsbehörden aus. Diese erwarte man aber in den kommenden Wochen. «Wir befinden uns nun in der Endphase», versichert Mike Arcamone, Chef der Sparte für Zivilflugzeuge bei Bombardier. «Auch wenn der Prozess länger dauerte, als wir erwartet hatten, fühlen wir uns nun sehr gut mit dem Ergebnis.»

Software-Integration

Die Software-Integration sei höchst kompliziert und benötige sehr viel Aufmerksamkeit, so Bombardier. Nun befinde sich der Flieger aber bereits in den wichtigen letzten Tests vor dem Erstflug. Dazu gehören auch die Hoch- und Normalgeschwindigkeits-Taxi-Tests. Diese brachte die C-Series aber laut einem Artikel der kanadischen Wirtschaftszeitung Financial Post noch nicht hinter sich. Nach sechs Monaten beim ersten Mal und einem beim zweiten heißt es nun, der Erstflug werde «in wenigen Wochen» stattfinden. Das ungenaue Datum dürfte Bombardier vor einer weiteren unangenehmen Nachricht bewahren.

Bombardier will mit der C-Series eine ernsthafte Konkurrenz für die Single-Aisle-Flieger der beiden dominierenden Produzenten Airbus und Boeing bieten. Mit Platz für 110 bis 150 Passagiere würde das Modell die verkaufsstarken Kurz- und Mittelstreckenflieger A320 und B737 angreifen. Bombardier nennt als Vorteil ihrer C-Series, dass die neuen Flugzeuge etwa 15 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen als die Produkte der Konkurrenz. Erstkunde der C-Series ist die Swiss.