Boeing 747: Ausgedient?

Ungewisse Zukunft für Boeing 747

US-Bundesstaaten bewerben sich um die Produktion der neuen 777X. Falls nicht der Standort Everett gewinnt, könnte das auch für die Boeing 747 Folgen haben.

Top-Jobs

.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs

Im Grunde lese sich die Ausschreibung von Boeing zur Suche eines Standortes zur Herstellung der neuen 777X wie eine Beschreibung des Stammwerkes Everett, finden lokale Medien. Um die Produktionskosten zu reduzieren, denkt der Flugzeugbauer aber ernsthaft darüber nach, den neuen Langstreckenflieger nicht am Standort im Staat Washington zu bauen, sondern anderswo in den USA. Daher rief der Flugzeugproduzent alle interessierten Bundesstaaten dazu auf, sich für die Produktion der 777X zu bewerben.

Drei Kilometer lang soll die Piste sein, ein Hafen soll in der Nähe liegen, auch die Eisenbahn muss den Standort erreichen können. Bau und Anpassungen der Infrastruktur soll der Staat zahlen. Und das sind nur einige Punkte auf der langen Liste von Boeing. In Washington arbeitet angesichts des bestehenden Vorsprungs hart daran, Boeing doch bei sich zu behalten. Wirklich sicher ist das indes nicht. Die Arbeitsbedingungen in dem Staat sind offenbar zu arbeitnehmerfreundlich, heißt es. Anfang 2014 soll die Entscheidung fallen, 2017 schon die Produktion beginnen.

Aus für die 747?

Falls der Flugzeugbauer sich tatsächlich entscheidet, die 777-Produktion zu verlagern, hätte das für Tausende Angestellte drastische Folgen. Aber auch für einen Flieger aus der Boeing-Familie vermuten einige Experten das Aus. Die Boeing 747-8 könnte dann endgültig am Ende sein. Denn auch die Neuversion des Jumbos wird in Everett zusammengesetzt. Falls die 777 sich vom Ort außerhalb Seattles verabschiedet, verbleibt das Großflugzeug als einziges in Washington. Die Produktion des Dreamliners verlagerte Boeing erst im vergangenen Jahr nach South Carolina.

Wie der Radiosender King 5 berichtet, gehen die Analysten des Finanzhauses Leeham and Co. Scott Hamilton davon aus, dass es dann bald vorbei ist mit der Boeing 747. Denn die Verkäufe des Jumbos verlaufen nur schleppend. Auch Anzeichen, dass sie in naher Zukunft anziehen, gibt es nicht. Grund ist die geringere Nachfrage nach vierstrahligen Riesenjets wie der 747 oder dem Airbus A380. Vielen Fluggesellschaften sind sie in Zeiten hoher Kerosinpreise nicht sparsam genug - und zu wenig flexibel. Nicht umsonst nennen einige Liebhaber die zweistrahlige 777 auch «Mini-Jumbo», kann sie doch fast so viele Passagiere fassen wie die 747.

Boeing plant mit 747

Bei Boeing bestreitet man das nahende Ende des Jumbos. «Oh, wir planen absolut, dass man die 747 auch nach 2030 noch am Himmel sieht», so Bruce Dickinson. Auch wenn er genauso heißt und die Leidenschaft für Luftfahrt teilt - es ist nicht der Iron-Maiden-Frontsänger, sondern der Chefingenieur des 747-Programms. Immerhin sei die 747 zumindest als Frachtflieger extrem beliebt und erfolgreich, so Boeing weiter.

Mehr zum Thema

Ex-Jumbo von Virgin bei Ebay zu kaufen

Ex-Jumbo von Virgin bei Ebay zu kaufen

Das ist sie nun, die Boeing 747-400 von Iron Maiden.

Boeing 757 war Iron Maiden schlicht zu klein

Jumbo-Jet: Für die neue Welt-Tournee leasen Iron Maiden eine Boeing 747-400 (auf der Illustration zeigt die Band indes eine 747-200).

Iron Maiden steigen auf Boeing 747 um

Air-France-Jumbo: Ab Oktober nur noch eine Route.

Renten-Plan für Air-France-Jumbos

Video

Die Landung der Boeing 777X nach der Vorführung: Eindrückliche Manöver.
Bei der Dubai Airshow beeindrucken nicht nur große Deals - auch die Flugmanöver zählen. In perfekt abgestimmten Vorführungen zeigen Hersteller Steigleistung, Wendigkeit und Kurzstartfähigkeiten ihrer Jets. Eine Videogalerie.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Boeing 777X: Stargast in Dubai.
Ein Messeauftritt ist kein Zufall, sondern das Ergebnis akribischer Vorbereitung. Boeing zeigt, was alles gemacht wird, bis die 777X in Dubai fliegen kann.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Visualisierung des ATSB: Es war wirklich sehr knapp.
Am Flughafen Melbourne entgingen zwei Passagierjets nur knapp Katastrophen. Die Flüge von Malaysia Airlines und Bamboo Airways starteten auf einer verkürzten Piste - und sehr knapp über einer Baustelle. Der Untersuchungsbericht offenbart nun, was genau geschah. Und das hat internationale Folgen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg