Boeing 737 Max 8 im Flug: Viele Passagiere sind zurzeit skeptisch.
Mit viel Verspätung

Boeing stellt Update für 737 Max fertig

Erst war von Januar die Rede, dann von April. Nun präsentiert Boeing Mitte Mai das Update, mit dem die 737 Max wieder abheben soll. Jedoch ohne Zeitplan.

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Boeing hat das Software-Update für das umstrittene Maneuvering Characteristics Augmentation System der 737 Max abgeschlossen. Dies teilte der Konzern am Donnerstagabend (16. Mai) mit. Das System soll eigentlich einen Strömungsabriss verhindern, kann bei falschen Abstellwinkelsensor-Daten aber auch dafür sorgen, dass der Flieger die Nase fälschlicherweise immer wieder automatisch nach unten neigt. Bei den Abstürzen von 737 Max in Indonesien und Äthiopien steht das MCAS im Verdacht, eine entscheidende Rolle gespielt zu haben.

Boeing erklärt, man habe mit der überarbeiteten Software 207 Flüge durchgeführt und sie so mehr als 360 Stunden getestet. Man stelle der Federal Aviation Administration FAA auf deren Anforderung hin auch zusätzliche Informationen zur Verfügung, die im Detail erklärten, wie Piloten in unterschiedlichen Situationen vorgehen sollten. Anschließend werde man mit der Luftfahrtbehörde der USA den Zertifizierungstestflug planen und die endgültigen Zertifizierungsunterlagen einreichen, so der Hersteller. Zudem habe man verbesserte Schulungs- und Ausbildungsmaterialien entwickelt, die nun von FAA, Aufsichtsbehörden weltweit und Fluglinien geprüft würden.

Piloten forderten schnellere Update

Einen Zeitplan nennt Boeing nicht. Ein Blick zurück zeigt, wie spät Boeing mit der Fertigstellung des Software-Updates dran ist. Der Flugzeugbauer hatte nach dem Absturz einer Boeing 737 Max von Lion Air im vergangenen Oktober mit der Überprüfung des Modells und der Arbeit am MCAS begonnen. Piloten von American Airlines, die entsetzt waren, das System gar nicht zu kennen, drängten Boeing im November, das MCAS-Update schnell umzusetzen, wie kürzlich herauskam. Doch der Flugzeughersteller erklärte, er wolle nichts überstürzen.

Im März berichtete die Zeitung Wall Street Journal, eigentlich hätte das Software-Update schon im Januar präsentiert werden sollen. Doch technische Herausforderungen, die Haushaltssperre in den USA und Unstimmigkeiten zwischen den Sicherheitsexperten von Boeing und der FAA hätten zu Verzögerungen geführt. Der Hersteller äußerte sich erst am Tag nach dem Absturz einer 737 Max von Ethiopian Airlines im März öffentlich zum MCAS-Update. Man werde die Software-Aktualisierung in den kommenden Wochen bei den Airlines implementieren, so Boeing damals. Die FAA plane, das Update spätestens im April mit einer Lufttüchtigkeitsanweisung zu versehen, erklärte der Flugzeugbauer.

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