Letzte Aktualisierung: um 15:51 Uhr

Das Piloten-Problem

Die Airlines bauen ihre Flotten rasant aus. Wenn sie wollen, dass jemand die Flugzeuge auch fliegt, müssen sie kräftig rekrutieren.

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Mehr als eine Million neue Piloten und Techniker bis 2030 – Das ist der Bedarf, den der Flugzeughersteller Boeing den Fluglinien weltweit bis 2030 voraussagt. Das gab der Konzern an der Pariser Luftfahrtmesse bekannt. Das stelle für die Fluggesellschaften eine enorme Herausforderung dar. Rund 450000 neue Piloten werden laut der Prognose für kommerzielle Flüge gebraucht, bei den Technikern ist der Bedarf noch höher: 650000 von ihnen dürften die Fluggesellschaften bis 2030 benötigen. Pro Jahr wären das 23000 neue Piloten und 32500 Techniker.

“Das sind schon atemberaubende Zahlen”, sagte Sherry Carbary, Vize-Präsidentin der Boeing Flight Services bei der Präsentation der Zahlen. Die Fluglinien müssten sich daran anpassen, indem sie in den Ausbau von Trainings, Ressourcen und Ausrüstung investieren. Die Branche müsse mit dem exponentiell wachsenden Bedarf an guten und motivierten Fachkräften Schritt halten.

Ruhestand und Flottenwachstum

Grund für das rasante Wachstum ist einerseits ein grosser Schub an Piloten, die bald in den Ruhestand gehen. Aber auch ein starkes Wachstum der weltweiten Flotte führt dazu. Schon an der Flugmesse zeichnet sich durch die Milliardenaufträge der Airlines an die Produzenten ab, dass sich die Anzahl der kommerziellen Flieger weltweit massiv vergrössern wird.

Hier räumte bisher vor allem Boeing-Konkurrent Airbus ab: Einen Rekordauftrag nach dem anderen verkündete die EADS-Tochter schon in den ersten zwei Messetagen. Mit mehr als 700 bestellten Maschinen räumte der Konzern den Löwenanteil der Deals in Paris ab. Boeing konnte bis Donnerstag Abend (23. Juni) lediglich 126 Bestellte Jets vermelden. Trotzdem sehen die Amerikaner einen massiv wachsenden Bedarf an Jets: Boeing prognostiziert, dass weltweit rund 40000 neue Flugzeuge den Dienst antreten werden – und die muss ja auch jemand fliegen.