Letzte Aktualisierung: um 23:57 Uhr

Boeing macht weiter bei B787-9

Allem Ärger um Trotz startet Boeing mit der Produktion der größeren Version des Dreamliners. Die B787-9 soll schon 2014 ausgeliefert werden.

Wie lange die fünfzig bereits im Verkehr stehenden Dreamliner von All Nippon Airways, Japan Airlines, Air India, Ethiopian Airlines, Lan, Lot, Qatar und United am Boden bleiben müssen, ist noch nicht klar. Doch bei Boeing scheint man sicher, dass die momentanen Probleme mit den Batterien des Hilfsaggregates langfristig nichts am Erfolg des modernen Jets ändern werden. Wie Quellen aus dem Unternehmen der Wirtschaftszeitung The Wall Street Journal berichteten, beginnt der amerikanische Flugzeugproduzent schon bald damit, die längere Version zu bauen. Ein B747-Frachter, den man «Dreamlifter» nennt, habe die ersten wesentlichen Bauteile für die B787-9 von Japan ins Werk in Charleston im amerikanischen Bundesstaat South Carolina gebracht, so das Blatt.

Schon in dieser Woche sollen auch Bauteile, die in Italien produziert werden, eintreffen. Mit den japanischen Stücken sollen diese den größten Teil des Rumpfs der Langversion des Dreamliners ausmachen. Dieser soll dann nach Everett im Bundesstaat Washington transportiert werden, um in die finale Produktion und danach in den Erstflug zu gehen. Schon Anfang 2014 soll die erste B787-9 ausgeliefert werden. In ihr sollen eigentlich die selben elektronischen Systeme und auch die selben Lithium-Ionen-Batterien verwendet werden, die zum Grounding der B787-8 führten.

Gründe eingegrenzt

Erst, wenn die Behörden die Ermittlungen um die Gründe für Batteriebrände im Hilfsaggregat oder der Auxiliary Power Unit, die den Flieger am Boden mit Energie versorgen, geklärt haben, kann der Dreamliner wieder abheben. Man grenze die möglichen Gründe mittlerweile ein, heißt es von der amerikanischen Sicherheitsbehörde NTSB.

Was die Konsequenzen der Erkenntnisse sind, darüber können Experten auch nur mutmaßen. Es könnten Reparaturen an bereits produzierten B787-8 und Änderungen bei den sich in der Produktion befindenden B787-9 auf Boeing zukommen, so das Finanzunternehmen Jefferies & Co. Die Kosten könnten 250 bis 650 Millionen betragen- Zudem könne sich die Produktion um bis zu drei Monate verzögern, was nochmals Kosten von fast zwei Milliarden Dollar verursache, so die Experten.