Letzte Aktualisierung: um 13:15 Uhr

Triebwerk berührt Boden

Boeing 747-400 hüpft wie ein Flummi über die Landebahn

Ein Boeing-747-Frachter von Cargolux musste am Wochenende in Luxemburg durchstarten. Dabei schlug die Maschine mit einem Triebwerk auf dem Boden auf.

Durchstarten oder im Englischen Go-Around ist ein ganz normaler Vorgang in der Luftfahrt. Das Manöver wird angewendet, wenn eine sichere Landung nicht gewährleistet werden kann. Die Gründe können vielfältig sein, von extremen Wetterbedingungen über einen zu hohen oder zu schnellen Anflug bis hin zu Faktoren wie einer nicht freien Landebahn.

Die Bilder eines solchen Manövers einer Boeing 747-400 F in Luxemburg vom 15. April wirken allerdings dramatisch. Zuerst sieht fast alles nach einer normalen Landung aus, außer dass der Jet recht schnell zu sein scheint. Dann setzt der Vierstrahler mit dem hinteren Fahrwerk auf, hüpft leicht hoch, kippt plötzlich nach vorne links, dabei schlägt das äußere linke Triebwerk auf die Piste auf. Der Jumbo-Jet kippt zurück nach rechts. Im Anschluss zieht die Cockpitcrew die große Frachtmaschine wieder in die Luft.

Verletzt wurde niemand

Das Flugzeug stieg danach wieder auf 4000 Fuß, flog eine Platzrunde und landete rund 15 Minuten später sicher auf Piste 06. Cargolux bestätigte den Vorfall gegenüber dem Sender RTL und sagte, die Piloten hätten «ihren ersten Landeversuch abgebrochen und eine zusätzliche Wende absolviert», um sich zu erholen. «Beim zweiten Versuch sind sie sicher gelandet.» Niemand sei verletzt worden, so die Frachtfluggesellschaft.

Die rund 14 Jahre alte Maschine mit der Registrierung LX-ECV war vor dem Vorfall aus Dubai nach Luxemburg geflogen. Der Jet habe Schaden erlitten und werde bis auf weiteres am Boden bleiben, so Cargolux weiter. Bilder des Triebwerks zeigen starke Schleifspuren. Der Vorfall ist der Zivilluftfahrtbehörde gemeldet worden und wird nun untersucht.