Boeing 737-500 von Bahamasair: Die Flotte soll generalüberholt werden.
Defizitäre Nationalairline

Bahamasair soll erstmals Gewinn einfliegen

Steigende Kosten, hohe Schulden, harter Wettbewerb: Die Fluglinie des Inselstaates schreibt seit Jahren Verluste. Mit einem erhöhten Budget will die Regierung Bahamasair vorwärtsbringen.

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Seit 1971 leisten sich die Bahamas eine eigene Fluglinie. Doch profitabel flog diese nicht ein einziges Jahr. Auf der zwischen dem US-Bundesstaat Florida und Kuba gelegenen Atlantik-Insel möchte man dies nicht mehr länger hinnehmen. Die Regierung teilt Bahamasair dafür mehr Geld zu.

Das Budget von Bahamasair werde im nächsten Jahr von rund 13 Millionen US-Dollar auf mehr als 22 Millionen angehoben, verkündete der bahamaische Tourismus- und Luftfahrtminister Dionisio D’Aguilar vergangenen Monat. Die neuen Gelder benutzt die Airline zu einem für notwendige Großinspektionen der Flotte, was später die Kosten senkt. Zudem wird ein neues Firmengebäude errichtet, nachdem das alte 2016 durch den Hurrikan Matthew beschädigt wurde.

Pläne der alten Regierung scheiterten

Ebenfalls im Jahr 2016 lieh sich die Gesellschaft insgesamt 120 Millionen US-Dollar, um unter anderem fünf neue Turboprop-Flugzeuge beim französischen Hersteller ATR zu ordern. Hinter den Plänen stand die damals regierende sozial-regierende Partei PLP. Diese hoffte, dass eine vergrößerte Flotte und geringere Wartungskosten Bahamasair aus den roten Zahlen bringen würden. Doch die Pläne scheiterten und auch die PLP regiert nicht mehr.

Seitdem muss sich die Fluglinie nicht nur mit einer heterogenen und teilweise überalterten Flotte herumschlagen. Sie besteht aus drei 737-500 (22 und 26 Jahre), einer 737-700 (16 Jahre) und fünf neuen ATR-Turboprops. Sie muss auch Schulden abbauen und in den nächsten Jahren den Kredit samt Zinsen zurückzahlen. Bahamasair hat aber noch anderen Gegenwind.

Ölpreis und fixe Ticketpreise als Bremsklotz

So setzt der steigende Kerosinpreis der Fluglinie derzeit stark zu. Während sie 2017 etwa 12 Millionen Dollar für ihren Treibstoff aufwendete, waren es im vergangenen Jahr bereits 18 Millionen, schreibt die Zeitung The Bahamas Journal. Problematisch dabei sei, dass die Airline bei Inlandsverkehr an staatlich festgelegte Preise gebunden ist und höhere Betriebskosten nicht auffangen kann.

Der Minister der seit 2017 regierenden konservativen Partei FNM ist dennoch zuversichtlich, dass Bahamasair künftig gewinnbringend fliegen kann. Im Vergleich zum vergangenen Jahr wird erwartet, dass die staatliche Fluglinie bei den Passagierzahlen mit ungefähr 944.000 Fluggästen um fast ein Zehntel zulegen wird. Weiterhin sollen die Verluste von 24 Millionen US-Dollar im Vorjahr auf ungefähr 22 Millionen sinken, für 2020 rechne man sogar mit nur noch 17 Millionen minus.

Viel Luft nach oben bei der Auslastung

Potenzial zum sieht D’Aguilar vor allem bei der Auslastung der Flieger. Diese ist mit aktuell 60 Prozent sehr niedrig. «Um den kostendeckend zu fliegen, müssen wir auf 80 Prozent» sagte der Politiker nun auf einer Kabinettssitzung Mitte Juni, berichtet die Nachrichtenseite The Nassau Guardian. Es dürfte jedoch schwer werden, dieses Ziel zu erreichen.

Während Bahamasair im Inlandsverkehr die Hände durch die Preisvorgaben des Staates gebunden sind, befindet sich die Airline im internationalen Verkehr in einem harten Preiskampf. Insbesondere die amerikanische Silver Airways macht ihr große Konkurrenz. Die in Florida beheimate Airline hat ihr Angebot in die Hauptstadt Nassau sowie zu kleineren Zielen auf den Bahamas markant erhöht. Besonders Letzteres könnte problematisch werden, da dadurch Umsteigepassagiere wegfallen könnten.

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