Flieger von Austrian Airlines: Zumindest der Sommer läuft gut.
Kaum Geschäftsreise-Buchungen

Austrian Airlines‘ Warten auf den nachhaltigen Aufschwung

Die Restrukturierung läuft, doch der Weg ist steinig. Auf ein neues Langstreckenmodell will man bei AUA noch keine Gedanken verschwenden - hält die Boeing 787 aber durchaus für geeignet.

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Was den Sommer anlangt, könnte das Austrian Airlines‘ Management fast euphorisch werden. Denn das touristische Geschäft läuft hervorragend und liegt 10 Prozent über dem Niveau von 2019, sagte Vorstand Michael Trestl am Donnerstag (5. August) in der Online-Pressekonferenz. Doch der Blick in den Herbst macht vorsichtig.

Normalerweise tragen in dieser Jahreszeit Geschäftsreisende das Geschäft, doch die bleiben aktuell die große Unbekannte. «Da gibt es bis jetzt vor allem Absichtserklärungen, kaum Buchungen», sagt Trestl. Jetzt hofft er auf eine verlängerte Tourismussaison. Waren die Flugzeuge im ersten Halbjahr durchschnittlich zu 53,1 Prozent ausgelastet, lagen die Flüge nach Asien sehr deutlich unter diesem Schnitt, die Flüge in die USA darüber.

Schwarze Zahlen im dritten Quartal?

Finanziell geht es Austrian Airlines den Umständen entsprechend. Auf der einen Seite sei das Liquiditätspolster durch Flugzeugverkäufe sogar gewachsen, auf der anderen Seite stünden aber die Kredite und gestundeten Abgaben für die Sozialversicherung. «Wir dürfen uns heute nicht täuschen, dass wir in den nächsten Jahren diese Schulden auch zurückzahlen müssen können», so Airline-Chef Alexis von Hoensbroech. Im dritten Quartal rechnet er, zumindest in einzelnen Monaten, schon auf schwarze Zahlen.

Beim Weg heraus aus den roten Zahlen hilft der weitere Personalabbau. 850 Beschäftigte haben das Unternehmen schon verlassen, weitere 500 müssen folgen. Hoensbroech kann sich da ein Anreizsystem vorstellen, aber keinen Golden Handshake. Ebenso hilfreich bei der Konsolidierung ist die Kurzarbeit, die bis Ende des ersten Quartals 2022 laufen soll. Nach wie vor sind alle Angestellte in Kurzarbeit, allerdings in sehr unterschiedlichem Ausmaß.

«787 aus heutiger Sicht ein gutes Muster»

Ein weiterer Hebel ist die Verkleinerung und Bereinigung der Flugzeugflotte. Von ursprünglich 83 Flugzeugen sind bereits 18 Dash 8-400 verkauft worden, ebenso zwei Boeing 767, die dritte soll in den kommenden Tagen folgen. Sieben Airbus A319 werden in den nächsten Monaten verkauft. Sechs gebrauchte A320 sind dazu gekommen.

Auf ein Nachfolgemodell für die Langstreckenflotte verschwende man, so Trestl, derzeit keinen Gedanken. Auf eine Skala von eins bis zehn, wie weit die Überlegungen gediehen sind, stehe man derzeit bei «eins oder null». Zuerst müsse das Unternehmen restrukturiert und die Investitionsfähigkeit sichergestellt werden. «Dann kann man sich Gedanken über neue Langstreckenflugzeuge machen, sagt Trestl, eine Modellauswahl stehe derzeit nicht auf der Tagesordnung. «Die Boeing 787 wäre aus heutiger Sicht ein gutes Muster, aber da wären noch viele Entscheidungen zu treffen.»

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