Letzte Aktualisierung: um 18:58 Uhr

Austrian & Co. entdecken Oneway

Was früher tabu war, machen inzwischen immer mehr klassische Fluglinien. Sie bieten einfache Tickets an. Zum Beispiel die Lufthansa-Töchter Swiss und AUA.

Auch die großen Fluggesellschaften kämpfen mit den widrigen Marktbedingungen. Sie versuchen daher, mit neuen Preismodellen neue Kundengruppen abzugreifen. Nun springt auch Lufthansa-Tochter Austrian auf diesen Zug auf. «Die Kundenbedürfnisse haben sich auf den kurzen Strecken in Österreich gewandelt. Wir reagieren darauf», erklärt Karsten Benz, Verkaufschef von Austrian Airlines. Daher bietet die Airline nun auf einigen Strecken Oneway-Tickets ab 59 Euro an.

Die neuen Tickets gelten für Flüge zwischen Wien und den Bundesländer-Hauptstädten: Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz und Salzburg. Die Preispolitik von Austrian Airlines basiert grundsätzlich wie bei allen klassischen Fluglinien auf kombinierten Hin- und Retourtickets. Einfache Flüge kosteten deshalb manchmal mehr als solche hin und zurück. Für Oneway-Tickets gab es nämlich meist den unglaublich hohen Maximaltarif im Angebot. Gerade auf kurzen Strecken habe man bei den Kunden ein größeres Bedürfnis nach Flexibilität ausgemacht, sagt nun AUA. So ließen sich Flug, Zug und Auto im Zweifel kombinieren.

Auch die Swiss mit neuen Tarifen

Austrian ist schon die zweite Fluggesellschaft der Lufthansa-Gruppe, die versucht, mit einem solchen Angebot neue Kunden für sich zu gewinnen. Anfang Juli führte die Schweizer Tochter Swiss den Tarif «Economy Light» für Flüge nach Europa ab Genf ein. Mit dem Tarif können sämtliche Europa-Flüge ab Genf mit einem Oneway-Ticket ab 39 Franken gebucht werden. Bei diesem Angebot können Passagiere ein Handgepäck mitführen. Der Flug kann nicht storniert werden. Alle Tarife gelten ab dem 1. September 2013 für Reisen ab dem Flughafen Genf mit Ausnahme von Barcelona, Moskau, St. Petersburg und Zürich.

Für Zürich stehe ein solcher Tarif aber noch nicht zur Debatte, so Swiss-Operativchef Rainer Hiltebrand im Interview mit aeroTELEGRAPH. «Zürich ist ein Umsteigeflughafen. Wir fliegen die Leute aus Europa ein und dann wieder hinaus in die ganze Welt. In Genf hingegen sind Direktverbindungen nach Europa zentral und nicht der Interkontinentalverkehr».