Eine Boeing 737-800 von Nordstar: Airline-Chef warnt vor zu hohen Schulden.
Aufgelaufene Leasingkosten

Auslandsschulden könnten russische Airlines ihre Zulassung kosten

Russland hat rund 400 Flugzeuge ausländischer Besitzer beschlagnahmt. Die Fluglinien zahlen keine Leasingraten mehr. Das könnte sie ihre Betriebserlaubnis kosten.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland
Smartline

First Officer Cessna 525 (m/f/d)

Vollzeit
Smartline Luftfahrt GmbH
Aircraft Management
Feste Anstellung
Top jobs
Airport St. Gallen Altenrhein
Österreich

Die Probleme der russischen Luftfahrt werden auch mehr als zweieinhalb Jahre nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine nicht kleiner. Die westlichen Sanktionen erschweren Zugang zu Ersatzteilen und verbieten die Einfuhr von westlichen Flugzeugen. Die jüngste Angst der Airlines: Sie könnten ihre Luftverkehrsbetreiberzeugnisse (AOC) verlieren.

Zu Beginn des Krieges hatte Russland etwa 400 Flugzeuge, die westlichen Leasingfirmen gehören, beschlagnahmt und neu registriert. Präsident Wladimir Putin verfügte per Dekret, dass die Leasingraten für diese Maschinen künftig in Rubel erfolgen müssen. Es wurden spezielle Konten bei russischen Banken eingerichtet, auf die die Raten überwiesen werden sollten. Das Problem: Die westlichen Unternehmen akzeptierten das Verfahren nicht.

Russische Airlines zahlen nicht

Russische Fluglinien stellten ihrerseits die Zahlungen ein. Mit der Begründung, die Zahlungen würden nicht zu einer tatsächlichen Tilgung der Schulden führen. Die Schwierigkeit bei all dem: Die Leasingverträge sind weiter gültig. Doch die Airlines nutzen die finanziellen Mittel lieber zur Aufrechterhaltung des Flugbetriebs. Oder zum Kauf der Flugzeuge, was aber nur einigen Akteuren, wie Ural Airlines und S7 Airlines bisher gelang.

Leonid Mokhov, Chef von Nordstar Airlines, warnt in einem Brief an die Vereinigung der Luftverkehrsbetreiber Russlands, dass die hohen Auslandsschulden durch ausbleibende Leasingzahlungen die Fluggesellschaften in Gefahr bringen, berichtet der Kanal Aviatorshina. Laut russischer Vorschrift könnten fehlende Zahlungen und finanzielle Instabilität, gemessen an Kennzahlen wie Schuldenrückzahlung und Leasingverpflichtungen, zum Entzug der Betreiberlizenz führen.

Ministerien sollen Regeln ändern

Mokhov fordert von der Vereinigung der Luftverkehrsbetreiber, ihren Einfluss bei den Ministerien für Finanzen und Verkehr geltend zu machen, um die geltenden Regularien zu ändern. So fordert der Nordstar-Chef, die Leasingverbindlichkeiten aus der finanziellen Bewertung der Fluggesellschaften einfach herauszunehmen, um den gesetzlichen Anforderungen für ein Betreiberzertifikat weiterhin gerecht zu werden.

Gleichzeitig sollen Fluggesellschaften von der Gewinnsteuer befreit werden, wenn es sich um abgeschriebene Leasingverbindlichkeiten aus Verträgen vor 2022 handelt. Denn eigentlich tritt am 1. Januar ein Gesetz in Kraft, das Fluggesellschaften verpflichtet, ihre nicht-operativen Einnahmen, die durch abgeschriebene Schulden entstehen, mit einer Gewinnsteuer von 25 Prozent zu versteuern.

Mehr zum Thema

Russische Behörde legt Luftverkehrsbetreiberzeugnis von Air Bridge Cargo auf Eis

Russische Behörde legt Luftverkehrsbetreiberzeugnis von Air Bridge Cargo auf Eis

Flugzeuge von S7: Jetzt in Russland registriert.

In Russland verlorene Flugzeuge sorgen für Monster-Prozess in London

Flieger von Ural Airlines: Viele Jets nun in Russland registriert.

Russland hat schon 360 Flugzeuge neu registriert

ticker maks messe

Russische Luftfahrtmesse Maks findet erneut nur digital statt

Video

Passagiere auf der rechten Tragfläche: Sprangen aufs Vorfeld.
Kurz vor dem Abflug nach Manchester kam es an Bord einer Boeing 737 in Palma de Mallorca zu einer Brandwarnung. Die Crew löste eine Evakuierung aus – mit teils chaotischen Szenen. Mehrere Passagiere wurden verletzt.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
einweisen marshaller frankfurt
Von Vogelschlag-Kontrollee über Follow-Me-Fahrt bis Flugzeug-Einweisung: Auf dem Vorfeld des Flughafens Frankfurt bleibt keine Minute planbar. Wir waren mit Marius unterwegs – einem Mann, der seit 30 Jahren für Ordnung auf dem Asphalt sorgt.
Christopher Scheffelmeier
Christopher Scheffelmeier
Irkut-MS-21-Testflieger mit dem PD-14: Jetzt gibt es keine Alternative mehr zum russischen Triebwerk.
Gleich drei russische Flugzeugmodelle werden deutlich teurer als noch vor zwei Jahren erwartet. Mit dabei: die Yakovlev MS-21.
Timo Nowack
Timo Nowack