Begrüßung in Atlanta: Da war Qatars Welt noch in Ordnung.
Erstflug

Atlanta hat kein freies Gate für Qatars A380

Zur Feier der neuen Strecke schickte Qatar Airways einen Airbus A380 auf die Reise von Doha nach Atlanta. Doch am Ziel war kein Gate frei. Fiese Rache von Platzhirsch Delta? Ein Drama in fünf Akten.

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Prolog: Seit Monaten liegen sich Emirates, Etihad sowie Qatar und American, Delta sowie United in den Haaren. Die US-Airlines verlangen von ihrer Regierung, der Konkurrenz aus dem Nahen Osten keine weitere Streckenrechte einzuräumen. Sie legten dafür eine Studie vor, die belegen soll, dass die Golfanbieter seit 2004 Subventionen und andere unfaire Vorteile im Umfang von 42,3 Milliarden Dollar erhalten haben – in der Form von Direktzahlungen, zinsfreien Darlehen, vorteilhaften Verträge mit Flughäfen und anderen staatlichen Lieferanten. Emirates & Co. antworteten, American, Delta und United hätten ihrerseits in den vergangenen 15 Jahren Beihilfen von 71,5 Milliarden Dollar bekommen. Dieser Betrag ergebe sich aus Vorteilen aus dem Rechtssystem mit Insolvenzschutz, Rentengarantien, bestimmten Steuerbefreiungen und diversen anderen Vorteilen.

Akt 1: Das Hickhack. im Streit fielen immer wieder harte Worte - besonders zwischen Delta Air Lines und Qatar Airways. So rückte der ehemalige Delta-Chef Richard Anderson die Golfairlines in die Nähe der Attentäter von 9/11. Es sei absolut ironisch, dass die Vorwürfe ausgerechnet aus der Golfregion kämen, sagte er Anfang 2015. «Denn die Attacken vom 11. September kamen aus der arabischen Welt und durch sie nahmen wir massiven Schaden.» Kurze Zeit danach schlug Qatar-Airways-Chef Akbar Al Baker zurück und meinte, die US-Airlines seien nur neidisch. «Weil sie so ineffizient sind, machen sie leider uns dafür verantwortlich.» Und weiter: «Wir fliegen keine morschen Flugzeuge, die 35 Jahre alt sind».

Akt 2: Das Salz. Nachdem Delta im Februar die Flüge zwischen Atlanta und Dubai einstellte, kündigte Qatar eine neue Strecke Doha - Atlanta an. Bei der Bekanntgabe konnte es Al Baker nicht lassen und stichelte gegen den Platzhirsch. Mit der neuen Route streue man «Salz in die Wunden von Delta», sagte er. Atlanta ist das wichtigste Drehkreuz der amerikanischen Fluggesellschaft.

Akt 3: Der Tag. Am 1. Juni war es soweit. Erstmals landete ein Flugzeug von Qatar Airways am Hartsfield-Jackson International Airport. Die Golfairline hatte für das Ereignis einen Airbus A380 auf die Reise geschickt. Der wurde, wie es sich gehört, mit Wasserfontäne begrüßt. Doch danach war es vorbei mit der Gastfreundschaft. Es war kein Gate für den Superjumbo frei und so musste er auf einer Außenposition parken. Die Passagiere konnten daher nur über Treppen aussteigen. Bei 500 Reisenden und einem so großen Flugzeug ist das keine leichte Übung. In Atlanta dauerte es 45 Minuten.

Akt 4: Die Wut. Qatar ist nun stinksauer. Das sei eine fiese Attacke von Delta gewesen, so Vorstandsvorsitzender Al Baker. Die Airline habe das alles eingefädelt. Alte und gehbehinderte Menschen hätten die steilen Treppen hinuntersteigen müssen, um aus dem Flugzeug zu kommen. Zudem hätten sich andere Lieferanten ebenfalls nicht an Abmachungen gehalten und man habe Ersatz organisieren müssen. Das sei eindeutig ein Vergehen gegen das Luftfahrtabkommen zwischen Katar und den USA.

Akt 5: Die Verteidigung. Der Flughafen Atlanta verteidigt sich. Es gebe eben nur ein Gate, das groß genug für den A380 sei. Und dieses sei nicht verfügbar gewesen. Qatar habe viel zu spät angemeldet, dass ein Superjumbo eingesetzt werde. Das klingt nicht glaubwürdig, da man über dieses Ereignis schon seit Wochen in lokalen Medien lesen konnte. Delta erklärt ihrerseits, man habe sicher nicht mit der Sache zu tun.

Epilog: Eines ist in diesem Drama (oder ist es eher eine Seifenoper?) klar: Fortsetzung folgt.

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