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Shutdown in den USA

American muss auf 737 Max warten, Gulfstream auf G600

Die Haushaltssperre trifft die US-Luftfahrt immer mehr. Jets können nicht in Betrieb genommen, Routen nicht eröffnet werden - und an den Flughäfen ist Warten angesagt.

US-Präsident Donald Trump fordert für den neuen Haushalt Milliarden Dollar für den Bau einer Grenzmauer zu Mexiko, doch die Demokraten machen nicht mit. Die daraus resultierende Haushaltsperre bringt die Bundesverwaltung zum Stillstand und das schon seit dem 22. Dezember. Es ist der längste sogenannte Shutdown der amerikanischen Geschichte. Und je länger er dauert, desto mehr trifft er auch die Luftfahrt.

Bei der Lufahrtbehörde Federal Aviation Administration FAA arbeiten mehr als 15.000 Angestellte nicht mehr. Schon vergangene Woche warnten Piloten, Sicherheit und Effizienz des nationalen Luftraums seien in Gefahr. Zudem kamen Zweifel auf, ob Delta Air Lines ihren Starttermin für den Airbus A220 Ende Januar einhalten kann. Nun gibt es weitere Schwierigkeiten. So bestätigte American Airlines, dass man zwei Boeing 737 Max 8 geliefert bekommen hat, diese aufgrund fehlender Freigaben der FAA aber noch nicht einsetzen kann. Die Jets stehen in Tulsa, Oklahoma, und warten darauf, grünes Licht zu bekommen.

Southwest darf noch nicht nach Hawaii

Auch United Airlines ist betroffen: Die Fluglinie wartet darauf, eine Boeing 737 Max 9 und einen gebrauchten Airbus A319 in Betrieb nehmen zu können. Ebenfalls Verzögerungen gibt es beim Business-Jet-Bauer Gulfstream. Die Zertifizierung des neuen Flugzeuges G600 sei vom Shutdown betroffen, ebenso andere «Facetten unseres Geschäfts», sagte eine Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, ohne weitere Details zu nennen. Die G600 hätte eigentlich schon Ende 2018 die Zertifizierung der FAA erhalten sollen.

Ebenfalls Ende vergangenen Jahres wollte Southwest Airlines mit Ticketverkäufen für Reisen nach Hawaii beginnen. Erste Flüge sollten Anfang 2019 starten. Doch die Fluggesellschaft wartet noch auf Etops-Zertifizierungen für die Flüge über den Pazifik – und dafür ist auch die FAA zuständig. Ein Sprecher der Fluggesellschaft sagte gegenüber der Zeitung USA Today, man bereite sich weiter auf die Hawaii-Flüge vor, müsse aber warten, bis die FAA-Angestellten wieder arbeiteten, um den Prozess abzuschließen.

Lange Schlangen am weltgrößten Flughafen

Mehrere große US-Flughäfen mussten am Wochenende und am Montag (14. Januar) einige ihrer Sicherheitskontrollen schließen. Die dort eingesetzten Angestellten der Bundesbehörde TSA müssen arbeiten, obwohl sie während des Shutdowns nicht bezahlt werden. So meldeten sich zuletzt überdurchschnittlich viele der Mitarbeiter krank. Am betriebsamsten Flughafen der Welt, dem Hartsfield-Jackson Atlanta Airport, mussten die Reisenden am Montag teilweise über eine Stunde an den Kontrollen warten.