Unglück vor 20 JahrenAls in Paris ein Flughafenterminal einstürzte

Manche Menschen fürchten, dass ihr Flugzeug abstürzt, aber nicht, dass der Flughafen einstürzt, in dem sie sich befinden. Doch genau das geschah vor 20 Jahren am Flughafen Paris-Charles de Gaulle.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Oberpfaffenhofen
Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
LBV Logo

Sachbearbeiter:in Luftaufsicht, Erlaubnisse

Flughafen BER
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
LBV Logo

Sachbearbeiter:in örtliche Luftaufsicht

Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Flughafen BER

Es war Glück im Unglück, dass es an einem Sonntagmorgen um 06:57 Uhr geschah. Viel los war gerade nicht am 23. Mai 2004 im Terminal 2E des Flughafens Paris-Charles de Gaulle. Die meisten frühmorgendlichen Flüge waren schon angekommen oder abgeflogen.

Und noch einmal Glück im Unglück: Reisende und Sicherheitskräfte in einem Warte- und Durchgangsbereich bemerkten einen Riss in der Decke und herabrieselnden Staub. Unter Leitung eines Polizisten begann die Evakuierung, Menschen wurden in Sicherheit gebracht.

Vier Menschen starben

Dann stürzte ein rund 30 Meter langer Abschnitt des schlauchförmige Gebäudes in sich zusammen - nicht mal ein Jahr nach Eröffnung von Terminal 2E. Tonnen von Beton, Stahl und Glas begruben Menschen unter sich, die den Bereich noch nicht verlassen hatten.

Zuerst war von fünf Todesopfern die Rede, dann von sechs - am Ende waren es vier, alle zwischen 27 und 37 Jahren alt. Zwei kamen aus China, eines auf dem Libanon, eines aus der Ukraine. Hinzu kamen Verletzte, die von Rettungskräften mit Suchhunden aus den Trümmern des zerstörten Terminalabschnitts geborgen wurden.

Baumängel der Grund

Doch wie konnte es zu diesem Unglück kommen an einem der größten Flughäfen Europas? Die Untersuchung 2004/05 brachte zutage, dass verschiedene Baumängel der Grund waren. Dabei ging es um die Qualität des Betons, die Positionierung von Metallpfeilern im Beton, fehlende Redundanzen und Materialverhalten bei Temperaturschwankungen.

Schuldige wurden zunächst nicht benannt und tatsächlich war diese Frage schwierig zu klären, da rund 400 Firmen als Subunternehmer an dem Bau beteiligt waren. Nachdem zeitweise ein kompletter Abriss des Gebäudetraktes zur Debatte stand, entschied sich der Flughafen doch für einen Wiederaufbau. 2008 wurde der Bereich neu eröffnet.

Strafen erst 2019

Deutlich länger dauerte die strafrechtliche Aufarbeitung des Unglücks. Erst 2019 verurteilte das Strafgericht Bobigny die Flughafenbetreiberin Aéroports de Paris ADP zu einer Strafe von 225.000 Euro wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung. Das Gericht erklärte, er habe einen Fehler begangen, als es Subunternehmern ein «technisch unvollendetes» Projekt präsentiert habe. Diese wiederum hätten Berechnungen schlecht durchgeführt. So wurden drei Subunternehmer zu Geldstrafen zwischen 100.000 und 150.000 Euro verurteilt.

Alle vier verurteilten Unternehmen hatten auf Freispruch plädiert. Die Staatsanwaltschaft dagegen hatte zudem die Vorwürfe erhoben, ADP habe die Ästhetik des Gebäudes über die Sicherheit gestellt, es habe extrem knappe Fristen beim Bau gegeben, zudem mangelnde Transparenz sowie unzureichende Kontrollen der Ausführung.

Mehr zum Thema

Embraer und Eve wollen in Paris-Le Bourget wachsen

Embraer und Eve wollen in Paris-Le Bourget wachsen

Air France feiert 85 Jahre Flüge zwischen Zürich und Paris

Air France feiert 85 Jahre Flüge zwischen Zürich und Paris

Air France führt Concierge-Service in Paris-Charles de Gaulle ein

Air France führt Concierge-Service in Paris-Charles de Gaulle ein

Mann öffnet Notausgang und stürzt sich aus Airbus A320 Neo

Mann öffnet Notausgang und stürzt sich aus Airbus A320 Neo

Video

Jetson One im Flug: Inspiriert von Star Wars schwebt das elektrische Flugmotorrad über der Erde.
In den USA wurde das erste fliegende Ein-Personen-Elektrofluggerät an einen Kunden ausgeliefert. Die Jetson One ist eine Art Rennmotorrad, mit dem man durch die Luft sausen kann.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
frankfurt terminal 3 t3
Im Frühjahr 2026 will Deutschlands größter Airport sein neues Terminal in Betrieb nehmen. Jetzt plant der Flughafen Frankfurt den Probebetrieb des T3 für die Zeit von Januar bis April - und braucht dafür externe Hilfe.
Timo Nowack
Timo Nowack
Bilder von Hop-A-Jet Flug 823 nach dem Absturz: Die Flugbegleiterin rettete mit ihrem Einsatz Leben.
Im Februar 2024 stürzte eine Bombardier Challenger 604 auf eine Autobahn in den USA. Zwei Personen starben. Durch das entschlossene Handeln und die gute Ausbildung einer Flugbegleiterin überlebten die anderen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies