Eine der wenigen Mercure 100 von Dassault: Erfolgreich war der Jet nie.

Mercure 100Als Dassault große Passagierflugzeuge baute

1971 kam das erste kommerzielle Flugzeugdes französischen Herstellers auf den Markt. Marcel Dassault benannte es stolz nach dem römischen Gott Merkur. Den Verkäufen half das allerdings nicht.

Top-Jobs

.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
.

Ausbildung zum Apron Controller (m/w/d) am Flughafen Frankfurt

Frankfrut
Vorfeldkontrolle
FRA-Vorfeldkontrolle GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Der Vorteil der Mercure 100 von Dassault führte gleichzeitig zu ihrem Misserfolg. «Mitte der Sechzigerjahre haben Marcel Dassault und die französische zivile Luftfahrtbehörde die Feststellung gemacht, dass zahlreiche Flugrouten sehr kurz waren. Doch es gab kein Flugzeug ausgelegt auf diese Distanz», so der französische Flugzeugbauer heute. Und so machte man sich 1969 an die Entwicklung eines Flugzeuges, optimal für kürzere Distanzen.

Dabei stand der Jet in direkter Konkurrenz mit der damaligen Boeing 737, die es zu übertreffen galt. Tatsächlich konnte die Mercure 100 mit 150 Sitzen und einer Reichweite von 1000 Kilometern mehr Passagiere mitnehmen und war auf den kurzen Strecken schneller. Sie war 35 Meter lang und hatte eine Spannweite von 31 Metern.

Nach römischem Gott benannt

Angetrieben wurde das Flugzeug von zwei flügelmontierten Pratt & Whitney JT 8 D 15-Doppelstrommotoren. An der Herstellung beteiligt waren Fiat, CASA (Spanien), ADAP (Belgien), FW in Emmen (Schweiz) und Canadair. Laut Dassault war es das erste große europäische Kooperationsprogramm der zivilen Luftfahrt.

Stolz nannte Marcel Dassault den Flieger Mercure, in Anlehnung an den römischen Götterboten Merkur. «Ich wollte den Namen einer mythologischen Figur. Merkur war der Einzige, der mir einfiel, der Flügel am Hut und den Schuhen träft», so Dassault. Am 28. Mai 1971 startete die erste Mercure im französischen Mérignac.

Wirtschaftskrise legte Steine in den Weg

Trotz Begeisterung der Hersteller blieb der kommerzielle Erfolg aus. Am 30. Januar 1972 bestellte immerhin Air Inter zehn Mercures. Diese wurden zwischen Oktober 1973 und Dezember 1975 ausgeliefert. Der erste kommerzielle Flug zwischen Orly und Lyons fand am 4. Juni 1974 statt, danach war Schluss mit Bestellungen. Im Dezember 1975 wurde die Produktion eingestellt. Eigentlich hatte man damit gerechnet zwischen 125 und 150 Flugzeugen die Ausgaben wieder hereingeholt zu haben.

Warum blieb Air Inter mit ihren Bestellungen allein? Die Mercure 100 konnte nicht überzeugen, weil ihre Reichweite schließlich doch zu gering war. Und die Boeing 737 – auch wegen der höheren Reichweite und des damit größeren Einsatzgebietes als kaum schlagbar galt. Wie Dassault selbst zum Misserfolg schreibt, verminderte die Ölkrise die zur Verfügung stehenden Budgets der Airlines.

Dollar-Entwertung und Inflation

Die Krise führte außerdem zu einer Entwertung des Dollars und zu Inflation. Zudem waren die eingesetzten Motoren schon bei Einführung nicht mehr auf dem allerneusten Stand. Die Mercures von Air Inter blieben bis 29. April 1995 in Betrieb. Und Dassault verabschiedete sich aus dem Bau von großen Passagierflugzeugen.

Mehr zum Thema

Dreamliner von Air France: Es laufen Verhandlungen über den Staatsanteil.

Steigt der Staat bei Air France und KLM aus?

Dassault Aviation kündigt neuen Falcon-Jet an

Dassault Aviation kündigt neuen Falcon-Jet an

Die Falcon 6X von Dassault soll ab 2022 das neue Topmodell in der Klasse der großen Businessjets werden.

Dassault bringt neuen Langstrecken-Businessjet

Dassaults neuster Businessjet: Mit der Falcon 10X hat der Flugzeugbauer ein neues Flaggschiff.

Rolls-Royce schließt Triebwerkstests für Falcon 10X ab

Video

ms 21 310 zweiter prototpy
Russland ersetzt westliche Komponenten im neuen Kurz- und Mittelstreckenjet. Noch fehlt aber einiges im neuen Prototyp der Yakovlev MS-21-310.
Timo Nowack
Timo Nowack
hurrikan schaeden montego bay
Der Flughafen Montego Bay auf Jamaika wurde durch Hurrikan Melissa stark beschädigt. Condor und Edelweiss strichen bisher jeweils einen Flug - und bemühen sich um aktuelle Informationen von der Insel.
Timo Nowack
Timo Nowack
Airbus A340-600 von Lufthansa: Im Januar ist Schluß.
Der überlange Vierstrahler fliegt und fliegt und fliegt. Doch nun endet nach mehr als zwei Jahrzehnten der Einsatz des Airbus A340-600 bei Lufthansa. Im Januar ist es soweit - sofern die Boeing 787 als Ersatz rechtzeitig geliefert werden.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies