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Alliance Airlines

Fokker-Spezialistin holt sich Embraer-Jets von American

Alliance Airlines besitzt die weltweit größte Fokker-Flotte. Für den großen Ausbau kauft die australische Charterairline jedoch erneut gebrauchte Embraer E190.

Alliance Airlines ist vor allem mit sogenannten Fifo-Flügen beschäftigt. Die Abkürzung steht für Fly-in fly-out. Für Rohstoffunternehmen fliegt die australische Charterfluglinie Arbeiterinnen und Arbeiter in entlegene Gebiete und von dort zurück. Statt mit jeder neuen Abbaustätte den Wohnsitz zu wechseln, pendelt das Personal auf dem Luftweg.

Im mit Bodenschätzen gesegneten Australien ist Fly-in fly-out keine Nische. Alliance Airlines besitzt mehr als 60 Flugzeuge. Dabei eine weitere Besonderheit: Die Fluglinie ist die weltweit größte Betreiberin von Fokker-Fliegern. Etliche ehemalige Maschinen von Austrian Airlines und Helvetic Airways sind beispielsweise bei ihr im Einsatz.

Schneller Ausbau

Mit der Einflottung von 14 gebrauchten Embraer E190 schwenkte Alliance Airlines bereits im Sommer weg von einer reinen Fokker-Flotte. Nun baut die Fluggesellschaft erneut mit brasilianischen Fliegern aus. 16 weitere Embraer E190 ergänzen den Flugzeugpark. Die gebrauchten Maschinen kommen von American Airlines. Etwa 85 Millionen australische Dollar oder umgerechnet 52 Millionen Euro kosten sie.

Fünf Exemplare bekommt Alliance Airlines noch dieses Jahr. Bis September 2021 folgen die restlichen. Mit der Einflottung der insgesamt 30 Embraer E190 verfolgt die Fluggesellschaft einen raschen Ausbau. Noch bis vergangenen Sommer zählte die etwa Flotte 46 Maschinen, Fokker 70, Fokker 100 und Fokker 50.

Keine Ende für Fokker-Flotte

Das Umschwenken auf Embraer begründete Alliance-Airlines-Geschäftsführer Scott McMillan bereits im Sommer mit dem rarer werdenden Angebot an Fokker-Fliegern. Nach der Insolvenz stellte der niederländische Hersteller 1997 seine Produktion ein. Weil Ersatzteile noch immer vorhanden sind, wird Alliance Airlines die Fokker laut McMillan aber noch «viele Jahre» betreiben.