New Small EngineRolls-Royce will aus Brandenburg die Welt der Evtols erobern

Der britische Triebwerkshersteller strebt die führende Rolle bei Antrieben für Evtols an. In Dahlewitz bei Berlin ist der erste Teil eines neuen Motors von Rolls-Royce fertiggestellt worden.

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Electrical ist der jüngste Geschäftsbereich des Konzerns, dessen Wurzeln 117 Jahre zurückreichen. Mit der vor einem Jahr gestarteten neuen Einheit will er zur Nummer eins bei den vollelektrischen und hybrid-elektrischen Antriebssysteme für die neue Luftmobilität aufsteigen. In der Branche spricht man gemeinhin von Urban Air Mobility.

So genannte Evtols – elektrisch betriebene Fluggeräte, die senkrecht starten und landen können, sich auf Reiseflughöhe dann aber horizontal fortbewegen - sollen die Fortbewegung in städtischen Gegenden dereinst revolutionieren. Und dabei will Rolls-Royce ganz vorne dabei sein. «Wir glauben daran, die Führungsrolle übernehmen zu können, weil wir in verschiedene Techniken investieren und diese verbinden», so Matheu Parr von Rolls-Royce Electrical.

Erste Turbogasturbine ist fertig

Viel Hoffnung setzt das Unternehmen in seine im vergangenen Sommer angekündigte neue Turbogeneratortechnologie. Sie besteht aus zwei Teilen. Zum einen aus einer am Reißbrett neu entwickelten Turbogasturbine. «Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, bestehende Systeme beispielsweise aus der Helikoptersparte zu übernehmen, weil wir alle Vorteile eines völlig neuen Designs ausnutzen wollen», so Parr weiter. Die zweite Komponente ist ein Generator zur Stromerzeugung.

Einen ersten Meilenstein hat Rolls-Royce kürzlich erreicht: «Wir haben die erste Turbogasturbine gebaut», so der Manager bei einer Veranstaltung in Dahlewitz im deutschen Bundesland Brandenburg südlich von Berlin. Jetzt beginnt die mehrere Monate dauernde Testphase in der Anlage südlich von Berlin. Auch bei der zweiten Komponente des neuen Antriebs, dem Generator, sei man auf einem guten Weg. Dieser soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden.

Höhere Reichweiten nur mit Turbogasturbine möglich

Anfang nächstes Jahr will Rolls-Royce Gasturbine und Generator erstmals zusammen testen. Einen Namen hat der Motor noch nicht. Intern heißt er bei Rolls-Royce schlicht «New Small Engine». Das neue Verbrennungsaggregat soll rund 200 bis 250 Kilogramm wiegen und rund 15 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen als bestehende Konkurrenzmodelle. Es ist für die Nutzung von nachhaltigen Treibstoffen, kurz für Sustainable Aviation Fuel SAF, und die Nutzung Wasserstoff ausgelegt - damit soll der Antrieb künftig CO2-neutral sein.

Die Leistung liegt bei rund 1000 PS oder 800 kW. Doch diese ist skalierbar. Der Leistungsbereich liegt zwischen 500 und 1200 Kilowatt. Konzipiert ist der neue Hybridantrieb für den Einsatz in der Regional Air Mobility, also für Reichweiten zwischen 250 und 500 Kilometer. «Allein mit Batterien sind diese Reichweiten nicht zu schaffen», sagt Entwickler Uwe Minkus.

Bis zu 18 Passagiere

Mit der Hybridtechnologie aus Gasturbine und Generator könnten Flugobjekte angetrieben werden, die Platz für neun Personen oder rund eine Tonne Nutzlast bieten. Es können aber auch zwei Turbinen eingebaut werden, sodass sich die Nutzlast auf bis zu 18 Personen oder zwei Tonnen erhöht. «Wir stellen die Kraft für ein Flugzeug bereit, wir bauen keine Flugzeuge», stellt Rolls-Royce-Manager Minkus klar.

Die Turbogeneratortechnologie eignet sich sowohl für das Aufladen von Batterien als auch für die direkte Energieversorgung von elektrischen Antriebseinheiten und ermöglicht es somit, während des Fluges zwischen verschiedenen Energiequellen zu wechseln. «Es gibt aber auch die Idee, die Gasturbine einzeln anzubieten», verrät der Chefentwickler.

Indienststellung 2029

Rolls-Royce hat die Indienststellung des neuen Motors aus Dahlewitz für 2029 anvisiert. Einen Kunden gibt es nach aktuellem Stand noch nicht. Man sei aber in guten Gesprächen.

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