Letzte Aktualisierung: um 0:33 Uhr

Verkauf und Leasing

Alaska Airlines ersetzt A320 durch Boeing 737 Max

Die Fluglinie aus Seattle hat einen Käufer für zehn Airbus A320 gefunden. Von ihm least sie im Gegenzug 13 Boeing 737 Max 9.

Anfang Oktober wurde bekannt, dass Alaska Airlines sich vorzeitig von zehn noch jungen Airbus A320 trennen will. Die Details blieben damals offen. Dafür kamen direkt Spekulationen auf, ob die Fluggesellschaft aus Seattle im Gegenzug ihre Order über bisher 32 Boeing 737 Max beim amerikanischen Flugzeugbauer aufstocken könnte.

Nun gibt es Klarheit. Alaska Airlines verkauft die zehn Airbus A320 an die Air Lease Corporation ALC, least sie aber «für eine kurze Zeit» zurück, so die Fluglinie. Es handelt sich also um ein sogenanntes Sale-and-lease-Back-Geschäft, wobei das Leasing in diesem Fall aber nur als Übergangslösung dient. Denn die Airline least von ALC auch 13 neue Boeing 737 Max 9. Sie übernimmt die Flieger im vierten Quartal 2021 und im Jahr 2022.

Noch 49 Airbus-Jets in der Flotte

Bitter für Boeing: Die Flieger stammen aus dem bestehenden Orderbestand von ALC. Der Flugzeugbauer kann also keine zusätzlichen Jets verkaufen. Alaska Airlines wurde zuletzt unter anderem als möglicher Interessent für 737 Max White Tails gehandelt, also Flugzeuge, bei denen der ursprüngliche Kunde abgesprungen ist. Zumindest reduziert die Fluggesellschaft ihre Order aber nicht. Sie betont, die 13 geleasten Flieger kämen zu den 32 bei Boeing bestellten hinzu, von denen die ersten fünf im Sommer 2021 fliegen sollen.

Alaska-Airlines-Chef Brad Tilden sagte, man verkaufe die zehn A320, «da sie nicht Teil unserer langfristigen Planung sind». Die Fluglinie hatte die Airbus-Flieger 2016 mit der Übernahme von Virgin America erhalten. «Nach dem endgültigen Parken aller A319 und einiger A320 Anfang dieses Sommers verbleiben nach diesem Deal 39 A320 und zehn A321 Neo in der operativen Flotte», erklärt Alaska Airlines. Diese 49 Airbus-Jets sind geleast.

«737 Max 9» wird zu «737-9»

Offen ist, ob die Fluglinie sich mit dem Auslaufen der Leasingverträge ganz von ihrer Airbus-Flotte trennt und zum reinen Boeing-Betreiber wird, abgesehen von ihren mehr als 60 Embraer 175. Unwahrscheinlich erscheint dies nicht. Eine andere Möglichkeit wäre, dass sie nur die A320-Ceo-Generation aussortiert, aber weiterhin auf den A321 Neo setzt.

Spannend am Rande ist, wie Boeings Flugzeugmodell genannt wird: Alaska Air schreibt «Boeing 737-9 Max», ALC beschränkt sich auf «Boeing 737-9». Auf Boeings Webseite heißt das Modell weiterhin «737 Max 9», doch Ende Oktober verzichtete der Flugzeugbauer in einer Mitteilung zur einer Order von vier «737-8» ebenfalls auf den Zusatz Max. All das heizt die Spekulationen an, ob Boeing das Wort Max aus dem Namen verschwinden lassen könnte, das mit zwei Abstürzen und dem langen Grounding in Verbindung gebracht wird.