Aufnahmen einer Überwachungskamera: Überfall in der eigenen Einfahrt.

JohannesburgFlughafen-Mitarbeiter sollen Räubern zuarbeiten

Arbeiter am Flughafen Johannesburg stehen im Verdacht, Wissen über Reisende an Kriminelle weiterzugeben. Diese begehen dann teils brutale Überfälle.

Top-Jobs

.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs

Es ist ein ungeheuerlicher Fall. Die südafrikanischen Behörden untersuchen, ob Arbeiter am Flughafen O. R. Tambo in Johannesburg gemeinsame Sache mit Verbrechern machen. Der Verdacht: Die Arbeiter halten Ausschau nach wohlhabenden Passagieren und geben diese Informationen weiter.

Auf der Fahrt mit dem Auto vom Flughafen in die Stadt werden die Reisenden dann mit vorgehaltener Schusswaffe überfallen, etwa an einer schnell errichten Straßensperre mit falschen Warnwesten, oder erst, wenn sie in der eigenen Wohnung eintreffen. Der Flughafen teilte mit, man wolle solche vermeintlichen Späher identifizieren und gegen sie vorgehen, egal ob sie direkt für den Flughafen arbeiteten oder für Firmen, die am Airport aktiv seien. Insgesamt sind laut dem Management rund 35'000 Menschen am O. R. Tambo Flughafen tätig.

Wissen sie, was in den Koffern ist?

Mit der Ankündigung reagierte der Flughafen Johannesburg auf einen Bericht der südafrikanischen TV-Sendung Carte Blanche. Dem zufolge gab es in diesem Jahr bereits 19 bestätigte Überfälle im Zusammenhang mit dem O. R. Tambo International Airport. Dabei wurden auch Opfer angeschossen. Ein Polizeisprecher sagte: «Die Situation hat für uns ein bisher nicht gekanntes Niveau erreicht.»

Carte Blanche sprach auch mit zwei Opfern: Ein Mann wurde auf dem Heimweg vom Flughafen überfallen, als er zusammen mit seiner Frau im Auto vor einem Einkaufszentrum hielt, um etwas zu Essen zu kaufen. Ein anderer Mann wurde in der Einfahrt zu seinem Grundstück ausgeraubt. Videomaterial der Sicherheitskameras belegt das. Beide Männer sind sich sicher, dass sie vom Flughafen aus verfolgt wurden. Außerdem vermuten sie, dass die Späher ihre Opfer nicht nur anhand von Kleidung, Schmuck und Abflugort auswählen, sondern sogar - womöglich dank der Röntgenmaschinen am Flughafen - wissen, welche Koffer wertvolle Dinge enthalten.

Manche Späher werden gezwungen

Ebenfalls kam in der TV-Sendung ein unkenntlich gemachter Späher zu Wort. Er sagte, er und seine Kollegen arbeiteten an verschiedenen Stellen des Flughafens. «Es kann alles sein von Autovermietungen, über Sicherheitsmitarbeiter bis hin zu Gepäckträgern und Reinigungspersonal.» Pro Überfall verdienten sie zwischen 200 und 4000 Rand (rund 13 und 265 Euro), je nachdem, wie groß die Beute sei, sagte der Mann. Laut seinen Angaben lockt viele Späher das leicht verdiente Geld, andere würden aber auch von Kriminellen unter Druck gesetzt: «Die bedrohen deine Familien und zwingen dich, etwas zu tun», sagte er.

Am 1. Juli erschütterte dann ein weiterer und noch brachialerer Überfall den Flughafen O. R. Tambo: Acht Männer fuhren in zwei Autos in das Fracht-Terminal, einige von ihnen trugen laut Polizeiangaben Jacken einer Sicherheitsfirma. Dann stahlen sie im Lagerhaus von Swissport einen Truck, der Mobiltelefone geladen hatte. Schließlich flüchteten die Männer in verschiedene Richtungen. Einer der Kriminellen starb bei einer Schießerei mit der Polizei, ein anderer wurde festgenommen.

Mehr zum Thema

Boeing 737-800 von Mango Airlines in Johannesburg: Kehrt die Airline zurück?

Mango Airlines will nach vier Jahren am Boden neu starten

Airbus A340 von Swiss: Muss ab Johannesburg zwischenlanden.

Lufthansa und Swiss müssen auf Flügen ab Johannesburg Tankstopp einlegen

Flieger von SA Express über Kapstadt (Montage): Bald wieder Realität?

SA Express soll von den Toten zurückkehren

Boeing 737 von Fly Safair: Die Airline hat ein Problem.

Der größten Airline Südafrikas droht sogar der Lizenzentzug

Video

Die Landung der Boeing 777X nach der Vorführung: Eindrückliche Manöver.
Bei der Dubai Airshow beeindrucken nicht nur große Deals - auch die Flugmanöver zählen. In perfekt abgestimmten Vorführungen zeigen Hersteller Steigleistung, Wendigkeit und Kurzstartfähigkeiten ihrer Jets. Eine Videogalerie.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Boeing 777X: Stargast in Dubai.
Ein Messeauftritt ist kein Zufall, sondern das Ergebnis akribischer Vorbereitung. Boeing zeigt, was alles gemacht wird, bis die 777X in Dubai fliegen kann.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Visualisierung des ATSB: Es war wirklich sehr knapp.
Am Flughafen Melbourne entgingen zwei Passagierjets nur knapp Katastrophen. Die Flüge von Malaysia Airlines und Bamboo Airways starteten auf einer verkürzten Piste - und sehr knapp über einer Baustelle. Der Untersuchungsbericht offenbart nun, was genau geschah. Und das hat internationale Folgen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg