Airbus A321 von Wizz Air: Niederlage in Norwegen

InlandsroutenWizz Air muss in Norwegen klein beigeben

Vor sieben Monaten startete die Billigairline Inlandsrouten in Norwegen. Jetzt zieht sich Wizz Air schon wieder aus dem Markt zurück - auch weil es Widerstand von der Politik gab.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Normalerweise begrüßen Regierungschefs neue Unternehmen im Lande mit offenen Armen. Erna Solberg tat das Gegenteil. «Ich werde nicht mit einem Unternehmen fliegen, das seinen Angestellten das Recht verweigert, sich zu organisieren», erklärte die norwegische Premierministerin vergangenen Oktober. Kurz zuvor hatte Wizz Air angekündigt, in Norwegen zu expandieren.

Insbesondere startete Wizz Air auch Inlandsrouten. Die ungarische Billigairline flog vier Mal täglich von Oslo nach Bergen und Tromsø sowie zwei Mal pro Tag nach Trondheim. Damit machte sie Norwegian und SAS direkt Konkurrenz. Ein Unterschied bestand aber: Wizz lässt explizit keine Gewerkschaften zu.

Gegenwind aus der Politik

Das sorgte in Norwegen für heftigen Gegenwind. Die Fluggesellschaft werde Probleme haben, ihr Geschäftsmodell aufrechtzuerhalten, wenn sie in Norwegen ausbaue, erklärte Verkehrsminister Knut Arild Hareide im November im nationalen Parlament. Diese Warnung beziehe sich speziell auf die Inlandsflüge. Für diese müsse Wizz die norwegischen Gesetze einhalten.

Nun zieht sich Wizz Air wieder aus dem Markt zurück. Die Billigairline fliegt Norwegen zwar weiterhin an, die Inlandsrouten aber gibt sie auf. Ab dem 14. Juni finden die Flüge zwischen Oslo, Bergen, Tromsø und Trondheim nicht mehr statt.

«Protektionistische Interessengruppen»

Die letzten sieben Monate hätten gezeigt, dass es «finanziell nicht tragbar ist, Kapazitäten nach Norwegen auf kommerzieller Basis zu verlagern, wenn alle anderen Fluggesellschaften Unterstützung erhalten und daher nicht zu Marktbedingungen operieren», erklärte ein Sprecher von Wizz gegenüber dem Portal E24. «Protektionistische Interessengruppen» verzerrten den Wettbewerb.

Der Abzug aus Norwegen ist für Wizz Air konsequent. Chef Jozsef Varadi sagte im Interview mit aeroTELEGRAPH: «Gewerkschaften zerstören das Geschäft. Wenn die Gewerkschaften versuchen, uns zu erwischen, dann schließen wir einfach die Basis und ziehen weiter. Das ist das Schöne bei einer Airline, die so flexibel ist wie unsere: Wir können einfach unsere Flugzeuge zu einem anderen Flughafen verlegen».

Mehr zum Thema

Flugbegleiterin von Wizz Air: Die Airline startet in Norwegen.

Wizz Air greift SAS und Norwegian mit Inlandsflügen an

Andreas Bierwirth: «ür jede Netzwerk-Airline eine existentielle, brutale Herausforderung».

«Easyjet, Ryanair und Wizz Air werden gestärkt aus der Krise kommen»

Wizz-Air-Chef József Váradi: Geht bewusst ins Risiko.

«Dann schließen wir die Basis und ziehen weiter»

Ryanair Malta Air Boeing 737-800 Landung

Können Sie diese Falschaussagen über die Luftfahrt aufdecken?

Video

Ilyushin-Chefs Daniil Brenerman vor der Il-114-300: Das erste Flugzeug hat jetzt die Kabinenausstattung bekommen.
Im kommenden Jahr soll Russlands neuer Regionalflieger zertifiziert werden. Nun zeigt Hersteller Ilyushin erstmals, wie es im Innern der Il-114-300 aussehen wird.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Weihnachtsspot 2025 von Aena: Elfen spielen eine zentrale Rolle.
Weihnachtsfilme sollen berühren – nicht verkaufen. Erfolgreich sind jene Fluglinien und Flughäfen, die Emotionen wecken, ohne ihre Glaubwürdigkeit zu verlieren. Wer das 2025 schafft - und wer nicht.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Boeing 737-800 vom KLM: Die PG-BXK wird zerlegt.
Rund 25 Jahre war die Boeing 737-800 mit der Kennung PH-BX für die niederländische Nationalairline unterwegs. Nun wird sie zum Ersatzteilspender - als Premiere für KLM.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies