Airbus A350-900 von SAA: Die Airline betrieb für eine kurze Zeit auch dieses Modell - geleast.
Bericht von Sonderermittlern

«Verheerende» Zustände bei South African Airways

Eine südafrikanische Sonderermittlungsbehörde untersucht Hinweise auf Korruption bei South African Airways. Es gibt ein erstes, vernichtendes Zwischenergebnis.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland
Aero-Dienst

Fluggerätemechaniker (m/w/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Dornier 328

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Smartline

First Officer Cessna 525 (m/f/d)

Vollzeit
Smartline Luftfahrt GmbH
Aircraft Management
Feste Anstellung
Top jobs
Airport St. Gallen Altenrhein
Österreich

Bei der staatlichen Fluggesellschaft Südafrikas läuft vieles schief. Sie ist seit langer Zeit unprofitabel, deshalb laufend auf Staatsgelder angewiesen und musste in der Corona-Krise sogar temporär ihren Betrieb einstellen. Nun kommen schwere Korruptionsvorwürfe bei South African Airways zu den Problemen hinzu.

Die Ermittlungsbehörde Special Investigation Unit SIU wurde im Dezember 2019 beauftragt, Hinweisen auf Korruption bei South African Airways nachzugehen. Sie hat jetzt erste Ergebnisse vorgestellt. Diese zeichnen ein äußerst schlechtes Bild.

Bericht dem Parlament vorgelegt

Am Dienstag (2. März) wurde dem südafrikanischen Parlament in Kapstadt ein vorläufiger Ermittlungsbericht vorgelegt, berichtet der Nachrichtensender SABC. Die Abgeordneten sprechen von «verheerenden» Zuständen beim Staatsunternehmen. Es sollen Hunderte Millionen von Rand anhand von dubiosen Verträgen abhandengekommen sein. Profitiert hätten davon unter anderem die Consultingfirma McKinsey & Co. und die Luftfahrtsparte der Bank of China, BOC Aviation.

Darüber hinaus geht es in dem Bericht der Special Investigation Unit auch um Missachtung von Geschäfts- und Beschaffungsabläufen, sowie Interessenkonflikte. Die Ermittler untersuchten insgesamt rund 79 Verträge der Fluggesellschaft in den Bereichen Flugzeugwartung und -beschaffung. Bei diesen sei ein Gesamtschaden von «mindestens» 600 Millionen Rand (knapp 33 Millionen Euro) entstanden. Auch sollen einige Mitarbeiter ihre Reisevorteile und Rabatte missbraucht und ihre Vergünstigungen an Außenstehende verkauft haben.

Airline vor «Auflösung»

Ein genanntes Beispiel ist ein lückenhafter Sale-and-Leaseback-Vertrag für Airbus A320 mit einer Leasinggesellschaft im Jahr 2013. Durch ihn hat SAA umgerechnet bis zu 19,5 Millionen Euro verloren. In einem anderen Fall leaste man gecharterte Frachtflugzeuge der Flyfofa Airways. Ein Flugzeug davon war acht Monate lang gegroundet und dennoch zahlte South African Airways monatliche Leasingraten. Die Ermittler bereite diesbezüglich Beweise für eine Strafverfolgung vor, berichtet die lokale Presse.

Der Leiter der Sonderermittlungsbehörde, Andy Mothibi, beschreibt die Situation bei South African Airways als «zerfallende Organisation». Er warnt, man müsse schnell handeln, um verloren gegangene Geldmittel zu bergen, bevor sich das Unternehmen noch komplett auflöse.

Weiterhin am Boden

South African Airways befindet sich bereits seit Ende 2019 unter Gläubigerschutz. Die Airline kämpfte schon vor der Pandemie um ihr Überleben, und konnte ihren Betrieb nur durch staatliche Finanzmittel aufrecht erhalten. Als die Corona-Krise ausbrach, wollte die Regierung vorerst den Geldhahn abdrehen. Seitdem befindet sich die Fluggesellschaft in einer Starre. Neulich erst wurde ihr Grounding bis mindestens Mai verlängert.

Eigentlich will die Regierung einen Neustart von SAA. Wie genau dieser aussehen soll, ist unklar. Aber fest steht: sie soll kleiner und schlanker werden. Wahrscheinlich geschehe eine Rückkehr in Zusammenarbeit mit einem Partner - Ethiopian Airlines ist einer der potenziellen Kandidaten. Alles andere wäre auch nahezu unmöglich, denn fast die gesamte Flotte musste inzwischen an die Leasinggesellschaften zurückgegeben werden, wodurch South African nur noch ein paar wenige Flugzeuge selbst besitzt.

Mehr zum Thema

Airbus A319 von SAA: Start im Inland nicht vor Mai.

South African bleibt bis mindestens Mai am Boden

Boeing 787-9 von Qantas: Kurs auf Deutschland.

Qantas übernimmt eine South-African-Rennstrecke

Airlinks Embraer E190 mit dem Kennzeichen ZS-YAB: Sie trägt ...

Airlink lackiert sich von South African weg

Boeing 737-800 von Mango Airlines in Johannesburg: Kehrt die Airline zurück?

Mango Airlines will nach vier Jahren am Boden neu starten

Video

Airbus A320 Neo von Marabu bei der Landung: Er hüpfte einmal.
Ein Airbus A320 Neo der Condor-Schwester landete sichtbar hart auf Madeira. Das Flugzeug konnte zwar nach Nürnberg zurückkehren, muss aber noch einmal überprüft werden.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Der heikle Moment: Die Boeing 737 berührt mit dem Triebwerk fast die Piste.
Bei garstigem Wetter landete eine Boeing 737 der indonesischen Fluggesellschaft in Jakarta. Dabei berührte der Jet von Batik Air mit dem Triebwerk fast die Landebahn.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Airbus A321 XLR von Qantas: Hat seine lange Reise gestartet
Die australische Fluggesellschaft hat ihren ersten Airbus A321 XLR übernommen. Und sie bringt ihn mit einem Flug in ihre Heimat, der gleich für einen neuen Rekord sorgt. Qantas will mit dem neuen Modell neue Strecken eröffnen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg