Die amerikanische Fluggesellschaft untersagt ihren Crews das Tragen von Flaggen-Pins - mit einer Ausnahme. Zusammenhängen dürfte dies mit Kritik, der United in den vergangenen Monaten ausgesetzt war.
Es ist eine Praxis, die man von vielen Unternehmen mit Kundenkontakt kennt. Personal, welches mit Kundinnen und Kunden in Kontakt kommt, macht durch Pins mit Flaggen darauf aufmerksam, welche Sprachen es spricht. Das war lange auch bei United Airlines so. Die Fluggesellschaft erlaubte den Kabinenbesatzungen, Pins mit Länderflaggen an ihrer Uniform zu tragen, die zeigten, in welchen Sprachen sich die Gäste mit ihnen unterhalten können.
Damit ist es jetzt vorbei. Wie das Portal PYOK berichtet, informierte die Airline ihre Mitarbeitenden in einem kurzen Schreiben, dass ab jetzt nur noch Pins mit der USA-Flagge an der Uniform erlaubt sind. Hintergründe für die Entscheidung nannte United nicht.
Naheliegend ist aber, dass sie mit Kritik zusammenhängt, der die Fluggesellschaft in den vergangenen Monaten verstärkt ausgesetzt war. Begonnen hatte es mit Kritik der Gruppe Stop Antisemitism im vergangenen August, nachdem eine Flugbegleiterin auf einem Flug ab dem Drehkreuz Chicago O’Hare mit einem Pin mit der palästinensischen Flagge gesehen worden war.
Weitere Vorfälle der Art führten zu weiterer Kritik. Reisende fotografierten zudem die Flugbegleitenden, die dann Hass im Netz ausgesetzt waren. United weigerte sich zunächst, klein beizugeben, und hielt weiterhin an der Uniformrichtlinie fest. «Unsere Uniformrichtlinie beinhaltet seit Langem die Möglichkeit für Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter, Flaggen-Pins zu tragen, die auf bestimmte Sprachkenntnisse hinweisen.»
So könnten Kundinnen und Kunden, «die sich in einer anderen Sprache als Englisch wohler fühlen, erkennen, wer aus der Crew ihre bevorzugte Sprache spricht», hieß es. United erklärte aber auch, dass es nicht nur um Sprachen geht. «Wir erlauben außerdem das Tragen von Flaggen-Pins, die den Stolz auf einen Ort zeigen, zu dem die Mitarbeitenden eine besondere Verbindung haben.»
Jetzt hat es sich United Airlines offenbar anders überlegt. Zuvor waren bereits andere Fluggesellschaften wie Delta oder Jetblue von den Flaggen-Pins abgekommen. Auch bei Jetblue war es zu einem Zwischenfall gekommen, bei dem ein jüdischer Passagier mit einer Flugbegleiterin aneinandergeraten war, die einen «Free Palestine»-Pin getragen hatte. Nach der Landung wurde der Passagier von der Polizei festgenommen.