Das Projekt läuft seit Monaten: Aus einer Gruppe von Airlines soll eine Airline-Gruppe werden. Nun verrät Lufthansa Group, wie sie ihre Fluggesellschaften enger verzahnen und zugleich Doppelstrukturen abbauen will.
Schon lange war klar, dass Lufthansa Group ihre Strukturen weiter vereinheitlichen will. Seit Monaten läuft ein entsprechendes Projekt. «Wir werden in Zukunft dafür sorgen, dass die Vielfalt, auf die wir stolz sind, weiter bestehen bleibt.», so Konzernchef Carsten Spohr diese Woche.
Aber: «Prozesse, die der Kunde nicht sieht, die uns kein Geld sparen, juristisch nicht notwendig sind, im Hintergrund werden wir zunehmend vereinheitlichen.» So voll man sich von einer Gruppe von Airlines zu einer Airline-Gruppe entwickeln, «was nicht das Gleiche ist», so Spohr.
Jetzt gibt der deutsche Konzern Details bekannt, wie man Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines und Brussels Airlines ab dem 1. Januar besser zusammenbringen will. Eigenständig bleiben sie beim Bordprodukt, Catering, bei den Lounges in den Heimatmärkten und beim Service. Auch das Management und der operative Flugbetrieb bleiben bei den einzelnen Töchtern.
In Bereichen abseits der Sicht der Gäste wird dagegen bei Lufthansa Group stärker integriert. Beispiele sind das Loyalitätsprogramm Miles & More und die konzernweit entwickelte Kunden-App, deren Design und Angebote weiterhin auf die Marken zugeschnitten sind. Neu ist: Das Netzmanagement der Kurz- und Mittelstrecke aller Hub-Airlines wird künftig gruppenweit gesteuert. Auf der Langstrecke ist das bereits seit zehn Jahren der Fall.
Gesteuert wird die Zusammenarbeit in Lufthansa Group künftig über vier sogenannte Group Function Boards. Diese gibt es in den Bereichen der Drehkreuz-Steuerung, Technologie, Personal und Finanzen. In den Gremien sitzen Fluglinien und die Gruppe gemeinsam unter Vorsitz des jeweils verantwortlichen Konzernvorstands.
Auch die digitale Aufstellung wird bei Lufthansa Group gebündelt: Die IT-Funktionen gehen in das Ressort von Technikchefin Grazia Vittadini über. Zudem werden der «Digital Hangar» und die Innovation & Tech Factory zu einer zentralen Rolle zusammengeführt.