Eine große Ausnahme im indischen Luftverkehr war bisher Indigo. Während es den meisten anderen Airlines schlecht geht, erkämpfte sich der Billigflieger seit der Gründung 2006 mit mehr als 40 Prozent schnell den größten Marktanteil, schreibt schwarze Zahlen und wächst. Doch seit Anfang des Jahres kriselt es auch bei Indigo: Ein Streit auf der Teppichetage spitzt sich zu und hat nun Auswirkungen auf das Geschäft.
Aktienkurs um fast ein Fünftel gesunken
Die Indigo-Gründer Rakesh Gangwal und Rahul Batia streiten über einst ausgehandelte Machtverhältnisse im Mutterkonzern Interglobe Aviation. Der ehemalige Chef von US Airways Gangwal hält derzeit 37 Prozent am Unternehmen, während Batia mit seiner IGE Group 38 Prozent besitzt und zudem Geschäftsführer und Präsident ernennen darf.
Gangwal ist das mittlerweile ein Dorn im Auge. Laut dem Manager stehe die Steuerung von Interglobe Aviation schon länger nicht mehr in Einklang mit indischen Gesetzen und gebe der IGE Group unfaire Vorteile. Bei den indischen Aufsichtsbehörden legte er nun Beschwerde gegen die ungewöhnliche Aufteilung der Unternehmenskontrolle ein und forderte die offiziellen Stellen zum Eingreifen auf, berichten lokale Medien. Nachdem dies vergangenen Dienstag (9. Juli) bekannt wurde, fiel der Aktienkurs von Indigos Mutterkonzern um 17 Prozent.
Streit um Führung
Batia bestreitet in einer Stellungnahme die Vorwürfe und wirft Gangwal im Gegenzug vor, ihn bei Interglobe Aviation schwächen zu wollen. Erste Uneinigkeiten zwischen den beiden Gründern begannen früher dieses Jahr. Hintergrund waren eine Umbildung des Managements sowie die vermehrte Einstellung ausländischer Arbeitskräfte, da Indigo das internationale Geschäft vorantreiben möchte.