Airbus A330 von Jet Airways: Die indische Fluggesellschaft ist ins Trudeln geraten.

Airbus A330 von Jet Airways: Die indische Fluggesellschaft ist ins Trudeln geraten.

Simeon Lüthi/aeroTELEGRAPH

Hoher Verlust

Jet Airways setzt auf Sparen und frisches Geld

Die indische Fluggesellschaft ist schwer angeschlagen. Mit Sparmaßnahmen, Beteiligungsverkäufen und frischem Kapital will sich Jet Airways retten.

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Das Wachstum ist atemberaubend. Anfang des neuen Jahrtausends stiegen in Indien jährlich 14 Millionen in ein Flugzeug. Inzwischen sind es fast 140 Millionen. Und so soll es weitergehen. Die Experten von Airbus erwarten in den kommenden 20 Jahren ein Wachstum des indischen Inlandsflugverkehrs um fast 9 Prozent pro Jahr. Der Subkontinent wird dann der drittgrößte Luftverkehrsmarkt der Welt sein - nach China und den USA.

Dennoch haben die indischen Fluggesellschaften Mühe, davon zu profitieren. Bei Air India hat das vor allem historische Gründe. Die Staatsairline verfügt über total verkrustete Strukturen und leidet unter staatspolitischen Ansprüchen. Sie ist deswegen chronisch defizitär. Aber auch die privaten Anbieter haben Probleme und fliegen fast alle mit Verlust. Einzig im Jahr 2016 schafften es die Fluglinien des Landes, zusammen schwarze Zahlen zu schreiben.

Schwache Währung, überteuertes Kerosin

Kingfisher ging pleite, Spicejet musste 2013 von der Regierung gestützt werden. Auch Indigo - über Jahre die einzige profitable Airline des Landes - hat seit einiger Zeit Mühe. Im ersten Quartal sank der Reingewinn um 97 Prozent. Schuld daran ist einerseits die schwache Rupie. Sie macht alle Ausgaben in Fremdwährungen teurer. Das trifft die indische Luftfahrtbranche hart. Flieger, Ersatzteile, Leasingraten - alles wird in anderen Devisen abgerechnet.

Andererseits ist Kerosin in Indien außerordentlich teuer. Der Staat und lokale Regierungen verrechnen horrende Steuern auf den Treibstoff. Hinzu kommt das Monopol von Anbieter Indian Oil. Die schwache Rupie verschärft das Problem zusätzlich, da der Grundstoff Erdöl in Dollar gehandelt wird. Beide Elemente vertragen sich schlecht mit einer Konkurrenzsituation, die Ticketpreise nach unten treibt.

Kosten werden gedrückt

Auch Jet Airways leidet darunter. Die Fluggesellschaft ist schon länger angeschlagen. In den letzten Wochen gingen sogar Pleitegerüchte um. Die Präsentation der Resultate des zweiten Quartals hat sie kürzlich verschoben.

Am Montag (27. August) wurden sie nun präsentiert. Sie zeigen, wie schwierig die Lage ist. Im zweiten Quartal verlor Jet Airways 13,2 Milliarden Rupien, umgerechnet 161 Millionen Euro. Deshalb leitete der Aufsichtsrat ein Restrukturierungsprogramm ein. Tiefere Ausgaben (rund 200 Millionen Euro in den kommenden zwei Jahren), mehr Einnahmen und mehr Kapital sind das Ziel.

Warnung der Buchprüfer

So will Jet Airways etwa das Vielfliegerprogramm verselbstständigen und dadurch Geld einnehmen. Zudem plant die indische Fluglinie, einen Teil der ATR-Flotte zu vermieten. Auch sollen die Produktivität von Angestellten und Flugzeugen verbessert, der Schuldendienst reduziert sowie das Netz und die Preisgestaltung überprüft werden.

Ein zentraler Punkt der Anstrengungen ist jedoch die Beschaffung frischen Kapitals. Die Buchprüfer erhoben den Zeigefinger und erklärten, Jet Airways könne nur überleben, wenn die Spar- und Kapitalmaßnahmen umgesetzt würden.

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