Im Dezember übernimmt die indische Fluglinie ihren ersten Airbus A321 XLR, im Januar starten die Premierenflüge nach Europa. Athen wird das erste Ziel. Viele weitere sollen folgen.
Indigo-Chef Pieter Elbers hat mit dem Airbus A321 XLR viel vor. Mit dem neuen Langstreckenmodell könne man große Teile Europas erreichen, erklärte er vor einem Jahr im Interview mit aeroTELEGRAPH. Das werde es ermöglichen, einige kleinere europäische Ziele direkt mit Indien zu verbinden. «Wenn man sich ansieht, was in Indien vor sich geht, wenn man das Wachstum der indischen Wirtschaft und der Geschäftsbeziehungen mit Europa betrachtet, dann sehe ich hier eine große Chance.»
Bei Indigo - bereits die Nummer eins in Indien - stehen die Zeichen allgemein auf internationale Expansion. Im Juli begann die Airline Flüge von Mumbai nach Amsterdam und Manchester. Dabei kommen von Norse Atlantic geleaste Boeing 787-9 zum Einsatz. Im Oktober kommt London als weiteres Ziel hinzu. Nach Istanbul fliegt die indische Fluggesellschaft bereits länger mit Boeing 777, die von Turkish Airlines im Wet-Lease betrieben werden. Mittelfristig wird sie die Strecken aber alle auf Airbus A350-900 umstellen, von dem sie 60 Exemplare fest bestellt hat.
Doch bevor die Airbus A350 ab Mitte 2027 geliefert werden, bekommt Indigo A321 XLR. Und damit will die Fluggesellschaft das Wachstum im Ausland beschleunigen. Das erste Exemplar des A321 Neo mit Langstreckenfähigkeit erwartet sie im Dezember.
Schon bald danach will Indigo das neue Flugzeug auch in Betrieb nehmen. Bereits Anfang Januar sollen die ersten Flüge stattfinden, sofern alle Bewilligungen rechtzeitig vorliegen. Auch wohin die Fluglinie mit dem Airbus A321 XLR zuerst fliegen wird, ist jetzt geklärt. Athen wird das erste Ziel. Damit fliege man als erste indische Fluggesellschaft nach Griechenland, teilte Indigo am Montag (15. September) mit.
Indigo wird mit dem A321 XLR sechs Mal pro Woche nach Athen fliegen - je drei Mal von Dehli und Mumbau aus. Die Aufnahmen der Flüge nach Griechenland sei «ein symbolischer Meilenstein für den Aufstieg der indischen Luftfahrt», kommentiert Chef Elbers. Die neue Verbindung sei ein strategischer Schritt in der internationalen Expansion und passe perfekt zur wachsenden Wirtschaft und Tourismusbranche Indiens.
Indigo wird in ihren Airbus A321 XLR zwölf Business Class-Sitze anbieten und 183 Economy-Sitze. Damit sind sie weniger dicht bestuhlt wie die Airbus A321 Neo mit Geschäftsreiseklasse, welche die Airline auf wichtigen Strecken im Inland einsetzt. Sie weisen zwölf Business- und 208 Economy-Plätze auf. Genaue Details zur Kabine nennt die Fluglinie aber noch nicht. Der zusätzliche Platz kann für eine Business Class mit Vollflachbetten genutzt werden oder mehr Beinfreiheit in allen Klassen.
Insgesamt hat Indigo 69 A321 XLR bestellt. Als theoretisch mögliche Routen hat Elbers auch mal Delhi - Nairobi, Delhi - Genf, Kolkata - Seoul und Chennai - Australien genannt. Das zeigt: Viele Strecken werden für die indische Fluglinie mit dem XLR möglich, die bisher nicht rentabel zu bedienen waren.
Indigo ist allerdings auf der trecke nicht allein. Nach der Auslieferung der Airbus A321 XLR will Aegean Airlines ab März 2026 ebenfalls fünf Mal pro Woche zwischen Athen und Delhi fliegen, im Mai 2026 soll Mumbai mit drei wöchentlichen Flügen folgen.
Flugzeuge fliegen nicht von allein – eine Redaktion ebensowenig. Hinter aeroTELEGRAPH steckt ein eingespieltes Team, das 365 Tage im Jahr am Start ist, um Ihnen die spannendsten Geschichten aus der Luftfahrt zu bringen. Für den Preis von weniger als einem Getränk am Flughafen genießen Sie aeroTELEGRAPH werbefrei und sichern unsere Unabhängigkeit. Jetzt hier klicken und abonnieren