Germanwings-Flosse: Heiß begehrt in Berlin.

«Flughafen ohne Nachtflugverbot»

Berlin will Germanwings mit Beihilfen anlocken. Ein Kölner Vertreter sagt, wie seine Stadt sich gegen die Abwanderung wehren kann.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Oberpfaffenhofen
Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
LBV Logo

Sachbearbeiter:in Luftaufsicht, Erlaubnisse

Flughafen BER
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
LBV Logo

Sachbearbeiter:in örtliche Luftaufsicht

Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Flughafen BER

/strong>Drei Standorte prüft die deutsche Lufthansa offenbar für die Ansiedlung ihrer neuen Tochter, zu der unter anderem die Billigtochter Germanwings gehören soll. Die neue Airline soll weite Teile des Europaverkehrs übernehmen. Offenbar erwägt man neben dem bisherigen Germanwings-Standort Köln auch noch die NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf sowie die Bundeshauptstadt Berlin als Sitz. Und die lockt Germanwings nun mit besonderem Einsatz. Wie unter anderem der Kölner Stadtanzeiger berichtet, könnte Berlin staatliche Fördermittel nutzen, um den Billigflieger zu umgarnen. Bis zu 20 Prozent der Investitionskosten der Airline könnten laut der Zeitung betroffen sein.

Für die Kölner Wirtschaft würde ein Wegzug der Fluggesellschaft einen herben Rückschlag bedeuten. Die Wirtschaftsvertreter der Stadt sind jedoch überzeugt, dass man Berlin die Stirn bieten kann. Ulrich Soénius, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Köln erklärt im Interview mit aeroTELEGRAPH, warum.

Köln droht mit Germanwings einen attraktiven Arbeitgeber zu verlieren. Was würde das für die Region bedeuten?

Soénius: Man muss nicht jedem Gerücht neue Nahrung geben. Grundsätzlich aber kann man sagen: Jede Sitzverlegung eines Unternehmens aus der Region Köln ist ein Schritt, der bedauerlich ist und die Wirtschaftskraft schädigt. Fraglos sind Germanwings und der Standort Köln weit über die Grenzen der Region hinaus miteinander verbunden.

Berlin lockt offenbar mit Beihilfen. Warum kann Köln das nicht auch tun?

Soénius: Die Region Köln hat ihre Stärken, die weitaus über denen anderer Regionen liegen, die mit Euro winken müssen. Die Unternehmen wissen um die Vorteile, welche die Wirtschaftsregion Köln hat. Beispielhaft nenne ich nur einige: die geographische Lage, das Verkehrsnetz, starke Unternehmen, einen hohen Tourismusfaktor auch außerhalb des Kölner Domes und vor allem einen Einzugsbereich der für eine Airline von Brüssel bis Kassel, von Dortmund bis Koblenz reicht.

Beihilfen werden aber immer mehr zu einem Instrument der Ansiedlungspolitik – insbesondere auch bei Fluglinien.

Soénius: Subventionen als Anreizmittel sind ein fragwürdiges Mittel im Standort-Wettbewerb. Vor allem ist es der Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung widersprechend, wenn zu Lasten anderer Abwerbungen vorgenommen werden. Köln hat nach dem Wegzug von Parlament und Regierung und den damit zusammenhängenden Verlagerungen von Verbänden, Behörden, Botschaften und anderen Institutionen im Gegensatz zu Bonn keinen einzigen Euro erhalten. Die Kölner Region hat aus eigener Kraft heraus ihre Stärke behalten und ausgebaut - es muss aber aufhören, dass wir ständig abgestraft werden und auch noch dafür bezahlen müssen. Denn die Subventionen, die in Berlin verteilt werden, sind dort ja nicht verdient worden. Das hat mit Gerechtigkeit, fairem Miteinander und wirtschaftlichem Verständnis sowie Können nichts zu tun.

Was sollte Köln also die Waagschale werfen, um Germanwings doch noch zu halten?

Soénius: Köln sollte sehr deutlich die Standortvorteile benennen, die neben dem Gesagten auch die hervorragende Ausbildung von Fachkräften, eine der Luftfahrt zugewandte Wirtschaft und Öffentlichkeit sowie einen Flughafen ohne Nachtflugverbot beinhaltet. Zudem ist das Kultur-, Freizeit- und Einkaufsangebot in dieser Region einmalig. Dies wissen die Fachkräfte zu schätzen, erst recht die kurzen Wege.

Wird der Flughafen Köln-Bonn nicht zunehmend abgewertet?

Soénius: Dies würde ja bedeuten, dass bereits ein Sinkflug eingesetzt hat. Dem ist aber mitnichten so. Der Flughafen Köln/Bonn Konrad Adenauer ist auf einem hervorragendem Weg und hat sich insbesondere in den vergangenen zehn Jahren proportional besser als andere Flughäfen entwickelt. Die Zahlen sprechen hier eine klare Sprache. Da mache ich mir keine Sorgen um die Zukunft, sondern bin sicher, dass Geschäftsführung und Gesellschafter weiter die positive Entwicklung umsetzen.

Mehr zum Thema

Leitwerk eines Airbus A320 von Lufthansa: Die Fluglinien der Gruppe rücken noch enger zusammen.

So baut Lufthansa Group den Konzern um

ticker-lufthansa

Lufthansa steuert neue Ziele mit Boeing 787-9 an

Hochgeklappte Flügelspitze der Boeing 777X

Boeing 777X steuert auf erneute Verspätung zu

Airbus A350 von Lufthansa: Die Gruppe bekommt eine neues Flugzeug pro Woche.

«Wenn Lufthansa Airlines nicht funktioniert, werden wir es am Ende auch mit ITA oder Swiss nicht retten»

Video

Jetson One im Flug: Inspiriert von Star Wars schwebt das elektrische Flugmotorrad über der Erde.
In den USA wurde das erste fliegende Ein-Personen-Elektrofluggerät an einen Kunden ausgeliefert. Die Jetson One ist eine Art Rennmotorrad, mit dem man durch die Luft sausen kann.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
frankfurt terminal 3 t3
Im Frühjahr 2026 will Deutschlands größter Airport sein neues Terminal in Betrieb nehmen. Jetzt plant der Flughafen Frankfurt den Probebetrieb des T3 für die Zeit von Januar bis April - und braucht dafür externe Hilfe.
Timo Nowack
Timo Nowack
Bilder von Hop-A-Jet Flug 823 nach dem Absturz: Die Flugbegleiterin rettete mit ihrem Einsatz Leben.
Im Februar 2024 stürzte eine Bombardier Challenger 604 auf eine Autobahn in den USA. Zwei Personen starben. Durch das entschlossene Handeln und die gute Ausbildung einer Flugbegleiterin überlebten die anderen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies