Dabei habe die Lufthansa-Tochter ganz genau gewusst, dass sie Verluste besser tragen könne als Etihad Regional. Und rote Zahlen schreibe die Swiss auf den zur Abwehr neu aufgenommenen Strecken «definitiv», so Martinenghi. Seinem Unternehmen seien aber vorläufig noch die Hände gebunden, um den finanziellen Atem zu vergrößern. Bevor das schweizerische Luftfahrtamt Bazl die Bewilligung für die Kooperation nicht erteilt habe, könne Etihad noch nicht Aktionär werden. «Und so lange können wir auch das Kapital nicht erhöhen.» Das habe die Swiss gewusst und ausgenutzt.
Starke Lobbyarbeit der Swiss
Die Prüfung dauert nun schon fast eineinhalb Jahre. Dahinter vermutet der Etihad-Regional-Präsident ebenfalls ein Powerplay der Swiss. «Die Swiss hat ihre politische Lobbyarbeit auf jeden Fall massiv ausgeweitet und macht Politik gegen uns» so Martinenghi in der Handelszeitung.
Sobald das behördliche Okay eintreffe, will Etihad Regional über die Bücher gehen, so Martinenghi. Momentan bietet sie noch neun Strecken an und fliegt im Wet-Lease für Alitalia und Air Berlin. Dabei soll es aber nicht bleiben. «Unser langfristiges Ziel ist es nach wie vor, im europäischen Regionalverkehr Konkurrenz aufzubauen», sagt der Manager eine Auferstehung von Etihad Regional voraus.
Etihad hat schon «substanziellen» Betrag investiert
Schließlich hat Etihad auch ohne Kapitalbeteiligung bereits viel in die Schweizer Partnerin investiert. Der Betrag sei «substanziell», gibt Martinenghi zu. Das Geld sei in Form von Krediten geflossen. «Die können später teilweise in Kapital umgewandelt werden, sobald wir die behördliche Bewilligung erhalten.»
Etihad Regional plant Auferstehung
Saab 200 von Etihad Regional: