Maschine von Air Berlin: Nur noch 75 Flugzeuge in der Flotte.
Bilanz

Etihad bleibt Air Berlin trotz Rekordverlust treu

Air Berlin ist 2016 noch tiefer ins Minus gerutscht. Und auch der Start ins Jahr 2017 ist nicht erbaulich. Investor Etihad verkündet trotzdem seine Unterstützung.

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Air Berlin hat Jahr 2016 einen Verlust in Höhe von 782 Millionen Euro gemacht. So heftig war das Minus bei der Fluggesellschaft noch nie zuvor ausgefallen. 2015 hatte der Verlust noch bei 447 Millionen Euro gelegen. Der Umsatz sank 2016 auf 3,79 Milliarden Euro nach 4,08 Milliarden im Vorjahr. «Die unscharfe Marktposition, das stark saisonabhängige Streckennetz sowie die hohen operativen Kosten der alten Air Berlin haben zu diesen hochgradig unbefriedigenden Finanzergebnissen geführt», sagte Airline-Chef Thomas Winkelmann, der im Februar 2017 von Stefan Pichler übernommen hatte.

«Im Herbst 2016 wurde die strategische Kehrtwende der Airline eingeleitet, ein wichtiger Schritt zum Umbau der Airberlin», so Winkelmann. Trotzdem ging es auch im ersten Quartal 2017 weiter bergab: Es stand ein Verlust von 293 Millionen Euro zu Buche nach einem Minus von 182 im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz im ersten Vierteljahr sank von 737 Millionen Euro auf 650 Millionen Euro.

Konzentration auf Düsseldorf

Air Berlin baut gerade um: 38 Flugzeuge werden über ein Wet-Lease-Abkommen an Lufthansa vermietet, 35 davon sind laut Air Berlin schon «erfolgreich transferiert». Weitere Maschinen gehen an Ex-Tochter Niki - auch hier sind 35 Flieger schon transferiert - sowie an Tui. Air Berlin will sich künftig auf Flüge innerhalb Deutschlands und zu europäischen Städtezielen sowie auf mehr Langstreckenverbindungen konzentrieren. Nach eigenen Angaben hat die Fluggesellschaft ihr Netzwerk bereits auf die neue Flottenzielgröße von 75 Flugzeugen angepasst und ihr Streckennetz von 387 auf unter 100 Strecken gestrafft. Die Flottenharmonisierung auf Airbus sei außerdem abgeschlossen, hieß es.

Winkelmann kündigte an: «Aufgrund der infrastrukturellen Grenzen in Berlin werden wir beim weiteren Ausbau unserer Langstrecke zunächst einen stärkeren Fokus auf Düsseldorf legen.» Als persönliches Ziel formulierte der Air-Berlin-Chef: «Ich bin angetreten, um aus dem defizitären Hybrid-Carrier eine fokussierte, kosteneffiziente Netzwerk-Airline zu gestalten. Das heißt auch, über die bestehende Strategie hinaus neue Möglichkeiten auszuloten.»

Etihad stärkt Winkelmann den Rücken

Dabei steht Winkelmann offenbar zumindest nicht alleine da: «Etihad wird weiterhin Air Berlin bei ihrem Restrukturierungsprozess unterstützen», erklärte James Hogan, Präsident und Chef von Etihad, dem größten Einzelaktionär und Finanzspritzen-Geber von Air Berlin, als Reaktion auf die Zahlen. «Wir sehen die ersten Strukturveränderungen, die nötig sind, um eine nachhaltige Zukunft für Airberlin zu schaffen.»

Die Finanzergebnisse zeigten, dass substantielle Arbeit geleistet werden müsste, so Hogan. «Aber ich glaube daran, dass die im September 2016 vorgestellte Strategie die richtige ist, und mit Thomas Winkelmann haben wir den richtigen Mann an der Spitze, um die nötigen Veränderungen voranzutreiben.»

Buchhalterische Altlasten

Einen spannenden Randaspekt zu den Zahlen von Air Berlin lieferte die Wirtschaftswoche bereits vor der Publikation der Bilanz: «Die Finanzer sind angehalten, jetzt endlich mal alles aus dem Keller zu holen, was irgendwie stinkt», zitierte das Magazin einen «Kenner». Unter Berufung auf Insider hieß es, in der Vergangenheit hätte Air Berlin «unter anderem sogar eher wertlose Dinge wie Landerechte an Flughäfen mit einem Wert angesetzt».

Dazu kämen buchhalterische Altlasten aus Übernahmen anderer Fluglinien. «So stehen laut Insidern bestimmte Besitztümer der vor rund zehn Jahren übernommenen LTU in Düsseldorf mit einem Wert in der Bilanz, den - vorsichtig ausgedrückt - kein anderes Unternehmen dafür bezahlen würde», hieß es. Mit all dem solle nun Schluss sein.

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