Dash 8-400 von Spicejet: Zoff um Lieferplan und Zahlungen.
Streit um Dash 8-400

De Havilland klagt gegen Kundin Spicejet

Der kanadische Flugzeugbauer hat nicht nur mit der Corona-Krise zu kämpfen. De Havilland zieht auch gegen eine wichtige Kundin vor Gericht.

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Im vergangenen Jahr war die Welt für De Havilland Canada noch mehr als in Ordnung. Nachdem die Tochter von Longview Aviation Capital das Dash-8-Programm im Sommer von Bombardier übernommen hatte, sammelte sie bei der Dubai Air Show im November Orders und Absichtserklärungen für 29 Flugzeuge des Typs Dash 8-400 ein. Mit Blick auf die Zukunft sagte Verkaufschef Philippe Poutissou damals im Gespräch mit aeroTELEGRAPH: «Asien wird der Wachstumsmarkt sein, in dem wir am aktivsten sein werden.»

Kein halbes Jahr später hat sich viel geändert. Zum einen musste De Havilland Canada die Produktion aufgrund der Corona-Krise mittlerweile einstellen - und ist sich nicht einmal sicher, ob dies nur eine temporäre Maßnahme bleibt. Zum anderen gibt es - ausgerechnet in Asien - Ärger mit einer wichtigen Kundin. De Havilland hat bereits im Februar vor einem britischen Gericht eine Klage gegen die indische Spicejet eingereicht.

Inder weisen Forderungen zurück

Eine De-Havilland-Sprecherin bestätigte dem Portal Smart Aviation, dass man im Rahmen einer Spicejet-Order über 25 Dash 8-400 nun vor Gericht 42,9 Millionen US-Dollar von der Airline fordert. Dem Bericht zufolge heißt es in der Klage, die Airline habe 19 Flugzeuge nicht entgegengenommen und verschiedene Zahlungen nicht geleistet. Der Flugzeugbauer sehe sich nun berechtigt, die Flieger anderweitig zu verkaufen oder zu verleasen.

Spicejet weist die Forderungen zurück. Gegenüber der Zeitung Mumbai Mirror erklärte die Fluggesellschaft, es gebe keinen Verzug bei den Zahlungen. Man habe bereits fünf Flieger übernommen. Der Lieferplan für weitere Flugzeuge sei offen gehalten worden und rechtfertige daher keine Ansprüche. Man werde sich vor Gericht verteidigen.

Spicejet war erste 90-Sitz-Betreiberin

Die indische Airline hat zurzeit 32 Exemplare der Dash 8-400 in der Flotte. Davon sind 20 Stück mit jeweils 78 Sitzen ausgestattet. Diese Flieger sind im Durchschnitt rund

acht Jahre alt. Dazu kommen zwölf Dash 8-400, die alle weniger als zwei Jahre auf dem Buckel haben und über 90 Sitze verfügen. Fünf davon sind gekauft, sieben geleast.

Spicejet war die erste Kundin, der das Flugzeug mit der Bestuhlung mit 90 Sitzen erhielt. Genau diese Variante machte De-Havilland-Verkaufschef Poutissou so optimistisch fürs Asien-Geschäft. Die dichtere Sitzvariante sei dort besonders gefragt.

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