Zehn Jahre nach ihrem Debüt in Wien kommt das Ende: Bis 2028 verschwinden die 17 Embraer E195 aus der Flotte von Austrian Airlines. Die meisten wechseln zu Air Dolomiti - und könnten so doch noch einmal für AUA abheben.
Die österreichisch-brasilianische Affäre begann am 6. Januar 2016. Mit einem Linienflug von Wien nach Stuttgart nahm Austrian Airlines damals ihre erste Embraer E195 in Betrieb. Die Regionalflugzeuge aus Brasilien lösten damals die alternden Fokker 70 und Fokker 100 ab. Dazu wurden 17 Embraer E195 von Lufthansa Cityline übernommen und rund 200 Pilotinnen und Piloten, 80 Technikfachleute und 600 Flugbegleitende eingeschult
Knapp zehn Jahre später verlässt die erste Embraer E195 die Flotte wieder. Künftig wird Austrian Airlines nur noch auf zwei Flugzeugmodelle setzen. Dabei hat der sparsame Regionaljet aus Brasilien mit seinen 120 Sitzplätzen keinen Platz mehr.
Nach der bereits heftig kritisierten Ausflottung der De Havilland Canada Dash 8-400 vor vier Jahren und der noch heuer beginnenden Ausflottung des Embraer E195, setzt die österreichische Lufthansa-Tochter zukünftig nur noch auf die A320- und A320 Neo-Familie sowie die Boeing 787-9.
War bisher nicht bekannt war ist, wohin die Embraer E915 gehen würden. Doch dies ist nun entschieden. 13 der aktuell 17 Jets wechseln zur Konzernschwester Air Dolomiti, wie eine Sprecherin von Austrian Airlines aeroTELEGRAPH bestätigt. Nach aktuellem Stand soll die erste schon Ende 2025 Wien verlassen.
Geplant ist die Ausflottung der gesamten Embraer-Flotte bis 2028, wie die Sprecherin weiter bestätigt. Was mit den vier verbleibenden Flugzeugen passieren wird, ist derzeit noch nicht entschieden.
Mit der Verabschiedung der letzten Embraer bis 2028 wird auch die Flotte von Austrian Airlines schrumpfen. So werden als Ersatz für die bisher 17 Embraer E195 nach aktuellem Stand nur sechs zusätzliche Airbus-Jets in die Flotte aufgenommen. Nach Abschluss des Erneuerungsprogramms werden statt wie heute 68 Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen nur noch 46 in der Flotte verbleiben. Dazu kommen zwölf Boeing 787-9 - das ergibt insgesamt 58 Flieger für Austrian Airlines.
Nicht zu vergessen ist bei dieser Rechnung, dass sich das auch noch ändern kann und der zuletzt stark gestiegene Anteil an Wet-Lease-Flugzeugen, die im Auftrag von Austrian Airlines auf Strecken mit kleineren Passagieraufkommen unterwegs sind. Erst vor Kurzem wurde bekannt, dass AUA ab Winterflugplan 2025 auch auf die Dienste von Air Dolomiti setzt
Und so können die Embraer E195, die früher von Austrian Airlines betrieben wurden, wieder für Austrian Airlines auch wieder ab Wien zum Einsatz kommen. Einfach in dunklem Zyanblau und mit italienischem Flair.