Flieger von Swiss und Lufthansa: Geplant ist ein Personaltausch.
Kabinenbesatzung

Auch Lufthansa-Personal ärgert sich über Einsatz bei Swiss

Eigentlich sollten Lufthansa-Crews an Bord von Swiss-Flügen aushelfen. Doch nun gibt es auch vom Personal der deutschen Airline Widerstand.

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Eigentlich schien alles in trockenen Tüchern zu sein. Kabinenpersonal von Lufthansa sollen ab Juli für bis zu neun Monate bei Swiss aushelfen. Sie erhalten dafür bei ihrem Arbeitgeber unbezahlten Urlaub. Von der Schweizer Airline wird ihnen in der Zeit ein Zimmer zur Verfügung gestellt und sie bekommen auch eine Sonderzahlung von 500 Franken pro Monat (480 Euro) für «zusätzliche Aufwendungen».

Doch noch ist nicht klar, ob die Personalausleihe wirklich zustande kommt. Denn in der Personalvertretung der Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter von Lufthansa regt sich Widerstand. Unter anderem kritisiert sie in einem Schreiben an die Mitarbeitenden, das aeroTELEGRAPH vorliegt, dass einerseits Anträge auf unbezahlten Sonderurlaub abgelehnt würden, wenn es um private Belange wie ein Studium oder einen zweiten Job gehe. Dass aber andererseits den Mitarbeitenden für die Swiss-Aushilfe der Urlaub gewährt werde.

«Die Planer rotieren, die Crew geht auf dem Zahnfleisch»

«Wie kann es sein, dass eine Handvoll Menschen, die diesen Sonderurlaub dringend benötigt haben, eine Ablehnung erhalten, während er über einer anderen Belegschaftsgruppe wie mit der Gießkanne ausgegossen wird, nur um das Konzernoptimum zu retten?», heißt es in dem Schreiben. Zumal auch die Konditionen nicht sehr attraktiv seien, da die Stufensteigerung in der Seniorität, die unter anderem zusätzliche Privilegien etwa bei der Dienstplanung mit sich bringt, in der Zeit ruhe.

Was die Personalvertretung aber auch verärgert: Dass man Personal abgebe, während es bei Lufthansa selbst auch fehle. «Die Planer rotieren, die Crew geht auf dem Zahnfleisch», heißt es. Die Flieger gingen teilweise mit ein bis zwei Mitarbeitenden weniger raus, teils auch ohne Purser. «Es fehlen Kolleg:innen an allen Ecken und Enden und wir verteilen diese noch an Swiss», schreibt die Personalvertretung weiter. «Wir sagen ganz klar: Nein!»

Definitive Entscheidung beim Betriebsrat hängig

Bei Lufthansa hieß es dazu, dass die Pläne mit Swiss darauf keinen Einfluss hätten. Denn: Man habe damit explizit Mitarbeitende angesprochen, die aktuell keine gültige Lizenz haben. Das Trainingscenter von Lufthansa Aviation Training hat nämlich laut dem Schreiben aktuell auch nicht die Kapazitäten, alle zugleich «wieder in den Betrieb zu heben.» Die Personalvertretung verlangt aber, dass man wieder in die Schulung des eigenen Personals investiere und nach anderen Lösungen suche.

Von Swiss heißt es, dass der Einsatz der Lufthansa-Crews weiterhin geplant sei. «Eine definitive Entscheidung ist jedoch noch beim Lufthansa-Betriebsrat hängig», fügt ein Sprecher aber an.

Auch Swiss-Crews kritisieren Pläne

Nicht nur die Lufthansa-Crews sind sauer über die Pläne. Auch bei Swiss ärgerten sich einige Mitarbeitende. Konkret ging es um die Konditionen der Verträge. Sie seien besser als die eigenen, hieß es mitunter. Laut Swiss handele es sich dabei aber um keine Besser- sondern um eine Gleichstellung.

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