Saab 2000 mit Schriftzug von L'Odyssey (Montage): Die Airline hebt nicht ab.
L'Odyssey

14 Tage vor dem Start sagt die Airline alle ihre Flüge ab

In wenigen Tagen wollte die virtuelle Schweizer Airline ab Nîmes und Tours starten. Doch Knall auf Fall hat L'Odyssey alle Flüge abgesagt. Die Betreiberin der französischen Flughäfen ist konsterniert und will klagen.

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Die neue Fluggesellschaft hatte große Pläne. 'L'Odyssey wollte diesen Sommer ab Tours und Nîmes die Ziele Ajaccio, Barcelona, Bastia, Florenz, Genf und Nizza ansteuern. Es gebe für solche regionalen Routen «einen echten Bedarf», sagten die Verantwortlichen bei der Bekanntgabe. Sie seien wie gemacht für kleinere Flugzeuge und geringere Frequenzen.

Einerseits sollten die Flüge den Tourismus im Loire-Tal und in Okzitanien ankurbeln. Andererseits erhofften sich die Betreiber auch, Menschen aus den beiden Regionen mehr Möglichkeiten zu bieten. Das gelte nicht nur für regionale Flüge, sondern auch für internationale Umsteigeflüge. «Nach einem ersten Erfolg im Sommer besteht das Ziel darin, bestimmte Strecken aufrechtzuerhalten und möglicherweise in den kommenden Monaten und Jahren weitere zu eröffnen», erklärten die Macher. Sie nannten etwa Nantes, Rom, Straßburg oder Zürich.

Zuerst war eine ATR 72, dann eine Saab 2000 geplant

Doch schon zu Beginn fiel L'Odyssey durch häufige Anpassungen auf. Die Strecken änderten sich immer wieder. Und der Verkaufsstart verzögerte sich um mehrere Wochen. Auch bei der Flotte gab es Wechsel. Zuerst wollte die virtuellen Schweizer Airline den Betrieb mit ATR 72-600 aufnehmen. Später war eine Saab 2000 im Gespräch. Doch auch dazu kommt es nicht.

Im März hatte L'Odyssey, hinter der die Schweizer Beratungsunternehmen Jet Airlines steht, bereits die Mehrheit der Flüge ab Nîmes annulliert. Nun hat die Fluglinie Knall auf Fall und nur 14 Tage vor dem Erstflug auch die verbliebenen Flüge abgesagt. Die Airline macht dafür den Wet-Lease-Partner verantwortlich. Die beauftragte Fluggesellschaft habe wenige Wochen vor dem Start einseitig die Bedingungen geändert. Dadurch seien die Flüge wirtschaftlich und operativ unmöglich geworden.

Flughäfen werfen L'Odyssey «Mangel an Professionalität» vor

Flughafenbetreiberin Edeis sieht es freilich anders. Man sei von L'Odyssey ohne vorherige Gespräche über die Einstellung der Flüge informiert worden. Dabei seien die Buchungszahlen sehr ermutigend gewesen. Man verurteile den «Mangel an Professionalität» und die «fehlende Transparenz» des Managements der virtuellen Airline.

Die Leichtfertigkeit dieser Entscheidung schade Edeis, so die Flughafenbetreiberin. Man prüfe deshalb «alle rechtlichen und vertraglichen Optionen», um Entschädigungsforderungen gegen L'Odyssey für den erlittenen Schaden durchzusetzen.

L'Odyssey-Kundinnen und -Kunden beschweren sich

Betroffene Kundinnen und Kunden beklagen sich gemäß der Zeitung Midi Libre, sie hätten zwar eine Mail zur Absage der Flüge bekommen. In der sei aber nicht mal eine Nummer vermerkt gewesen, an die man sich wenden könne. Auf er Webseite heißt es: «Wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, dass alle für den Sommer 2025 geplanten Flüge gestrichen wurden. Wir arbeiten daran, mit allen geschädigten Kunden Kontakt aufzunehmen». Immerhin wird da eine Kontakt-E-Mail-Adresse genannt.

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