PW1100G: Pratt & Whitney hat beim A320 Neo Probleme mit dem Triebwerk.
Qatar droht mit Annullierung

Probleme beim Airbus A320 Neo nehmen zu

Noch immer gibt es Probleme mit den Pratt-Whitney-Triebwerken des A320 Neo. Qatar Airways hat genug und droht, nicht nur zum alternativen Motorenhersteller CFM, sondern gleich zu Boeing zu wechseln.

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Aus dem erhofften grandiosen Start wurde eine Serie schlechter Nachrichten. Und die reißt nicht ab. Der Airbus A320 Neo bekommt noch mehr Verspätung. Laut Norwegian Air Shuttle verspätet sich die erste Auslieferung des neuen Jets um zwei bis drei Monate. Der Triebwerkshersteller Pratt & Whitney hat seine Probleme im A320-Neo-Zulieferprogramm nach wie vor nicht im Griff.

Die PW1100G-Triebwerke von Pratt & Whitney müssen zuerst zwischen zwei und sechs Minuten im Leerlauf gelassen werden, bevor sie genug Schub entwickeln, damit ein Flugzeug von alleine rollen kann. Das verlängert die Umlaufzeit eines Flugzeugs am Boden. Eigentlich hatte der Hersteller erklärt, diese Kinderkrankheiten seien bald kuriert. «Die meisten Probleme sollten bis April behoben sein», so Geschäftsführer Robert Leduc kürzlich bei einer Veranstaltung. Nun scheint das ganze aber doch länger zu dauern.

A320 Neo stehen auf Fabrikgelände herum

Die Folge: bei den Airbus-Werken in Toulouse und Finkenwerder stehen laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters mehr als zwei Dutzend fertige A320 Neo herum – fertig, bis auf dass die Triebwerke fehlen. Erst fünf A320 Neo konnte Airbus bisher fertig bauen, bei allen anderen fehlen die Triebwerke.

Einen möglichen Profiteur hat das A320-Neo-Debakel allerdings: Den französisch-amerikanischen Triebwerkshersteller CFM. Qatar Airways hat hat laut eigenen Angaben bereits begonnen, mit Pratts Konkurrenten über die Neo-Triebwerke zu sprechen, wurde kürzlich bekannt. Die haben das Problem nicht. Die Leap-1A-Triebwerke sind das direkte Konkurrenzmodell zum Pure Power PW1100G. Auch Lufthansa erhält einen Teil ihrer A320 Neo mit CFM-Antrieb.

Schlimmer bei hohen Temperaturen

Qatar Airways hätte eigentlich Erstkunde des neuen Airbus-Jets werden sollen. Die Fluggesellschaft verweigerte die Annahme des Jets jedoch. Denn: Die Probleme der Triebwerke verstärken sich in hohen Temperaturen – und genau die herrschen in der Golfregion das ganze Jahr über.

Qatar hat nun offenbar endgültig die Nase voll. Vorstandsvorsitzender Akbar Al Baker drohte nun öffentlich damit, nicht einfach die Triebwerke zu wechseln, sondern gleich die A320-Order von 50 Jets zu stornieren und auf das Konkurrenzmodell Boeing 737 umzusteigen. Man habe bereits Gespräche mit Boeing begonnen. Al Baker erhob laut dem Wall Street Journal noch schwerere Vorwürfe. Die Probleme gingen weiter als nur die Triebwerke. Auch bei der Hydraulik stimme etwas nicht. «Wir sind ein sehr unglücklicher Kunde», so der Manager.

Kinderkrankheiten sollen bis Mitte des Jahres geheilt sein

Airbus ging genausowenig wie Al Baker näher auf die anderen Probleme ein. Man gehe davon aus, dass die Kinderkrankheiten, die bei jedem neuen Jet normal seien, bis Mitte des Jahres geheilt seien. Sollte das Al Baker nicht schnell genug sein, wären die Konsequenzen heftig. Aber: Der Qatar-Chef ist auch dafür bekannt, gerne öffentlich gegen die Flugzeugbauer zu schießen. Boeings Dreamliner und Airbus' A350 bekamen auch schon beide ihr Fett weg – inzwischen fliegt Qatar mit beiden.

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