Boeing 747-400 von Air India: Zu tiefe Preise.

Air India auf der Intensivstation

Die indische Staatsairline kann die Löhne nicht mehr zahlen. Sie überlebt fast nur dank staatlichen Zuschüssen.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Auf mehr als neun Milliarden Dollar wird der Schuldenberg schon geschätzt. Und kleiner wird er so schnell nicht. Alleine dieses Jahr fliegt Air India gemäß Schätzungen einen Verlust von 1,5 Milliarden ein. Schuld daran war ein zehntägiger Pilotenstreik im Frühjahr, aber vor allem auch die brutale Konkurrenz. Um nach der Arbeitsniederlegung bei den Kunden Vertrauen zurückzugewinnen, senkte die staatliche Fluggesellschaft die Preise um 15 bis 20 Prozent, wie die Financial Times schreibt. Angesichts der gestiegenen Kerosinpreise sei das fatal. Air India spiele ein tödliches Spiel, so ein Branchenexperte gegenüber dem Blatt.

Die indische Fluggesellschaft kämpft denn auch ums Überleben - quasi täglich. «Jedes Monatsende um Mitternacht fahre ich zum Haus von Finanzminister Pranab Mukerjee. Er fragte mich jeweils: ‹Warum bist du hier?›. Und ich antworte ihm, ‹ich brauche 200 Rupien›», erzählte kürzlich Luftfahrtminister Vayalar Ravi der indischen Zeitung Headlines Today. Ihm wird gemeinhin der härteste Job in Indien nachgesagt: Die Sanierung der Airline. Derzeit sei die Ertragslage noch so schlecht, dass die Regierung die Löhne bezahlen müsse. Nun versucht er, die Kosten zu senken. Zugleich hat er dieser Tage mit der Emission einer Anleihe Geld einnehmen können, welches über die ärgsten Engpässe hinweghilft.

Gravierende Fehler

Doch die Sünden der Vergangenheit lasten schwer auf Air India. Der Comptroller and Auditor General - Indiens Rechnungsprüfer - hatte Anfang September gravierende Managementfehler bei Air India als Wurzel der Misere ausgemacht. Die Entscheidung aus dem Jahre 2005, 111 Flugzeuge zu kaufen, sei ein «Rezept zur Katastrophe» gewesen, so der Prüfer. Die Flottenerweiterung sei schuld am massiven Anstieg der Verschuldung. Zugleich kritisierte der Comptroller die Fusion mit der Inlandgesellschaft Indian Airlines. Der Zeitpunkt dazu sei schlecht gewählt gewesen. Die finanziellen Folgen des Zusammengehens seien vorgängig nicht richtig geprüft worden.

Mehr zum Thema

Airbus A320 von Indigo: Der Flugplan der Airline ist fast komplett zusammengebrochen.

Indigo streicht 1000 Flüge - nichts geht mehr in Dehli und Chennai

Cockpit: Crews kämpfen oft mit Müdigkeit.

Gefährliche Müdigkeit im Cockpit: Indien führt verpflichtende Anti-Erschöpfung-Schulungen ein

Blick auf die Piste 10/28 des Flughafens Noida.

Delhis zweiter Flughafen ist startklar - mit Schweizer Know-how und indischer Wachstumsdynamik

crew indigo simulator

Indien will Abwerbung von Pilotinnen und Piloten erschweren

Video

heraklion bauern protest
Bei Protesten auf der griechischen Insel Kreta sind Landwirte auf das Vorfeld des Flughafens Heraklion eingedrungen. Stundenlang fanden keine Starts und Landungen statt.
Timo Nowack
Timo Nowack
Ilyushin-Chefs Daniil Brenerman vor der Il-114-300: Das erste Flugzeug hat jetzt die Kabinenausstattung bekommen.
Im kommenden Jahr soll Russlands neuer Regionalflieger zertifiziert werden. Nun zeigt Hersteller Ilyushin erstmals, wie es im Innern der Il-114-300 aussehen wird.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Weihnachtsspot 2025 von Aena: Elfen spielen eine zentrale Rolle.
Weihnachtsfilme sollen berühren – nicht verkaufen. Erfolgreich sind jene Fluglinien und Flughäfen, die Emotionen wecken, ohne ihre Glaubwürdigkeit zu verlieren. Wer das 2025 schafft - und wer nicht.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin