Wrackteile der Unglücksmaschine: Die Piloten werden noch schwerer belastet.

Wrackteile der Unglücksmaschine: Die Piloten werden noch schwerer belastet.

Agencia Brasil

Letzte Worte von Flug AF447

«Scheiße, wir sind tot!»

Mehr als fünf Jahre sind seit dem Absturz von Air-France-Flug AF447 vergangen. Und immer noch kommen neue Details ans Licht. Nun belastet der Chef-Ermittler die Piloten noch stärker als bisher.

Top-Jobs

Aero-Dienst Logo

Fluggerätmechaniker (m/w/d) Fertigungstechnik - Sheet Metal Mechaniker

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
goldeck neu

Captain & First Officer Bombardier Global Express XRS (f/m/d)

Vollzeit
Goldeck-Flug Gesellschaft m.b.H.
Business Aviation
Feste Anstellung
Top jobs
Wiener Neustadt
Österreich
.

Captain & First Officer Bombardier Challenger 300 (f/m/d)

Vollzeit
Goldeck-Flug Gesellschaft m.b.H.
Business Aviation
Feste Anstellung
Top jobs
Wiener Neustadt
Österreich
Austro Control

Prüfer:in mit dem Schwerpunkt Zertifizierung von Luftfahrzeugen und Luftfahrtkomponenten (m/w/d)

Eigentlich dachte man, alles sei bereits gesagt und geschrieben. Doch das Magazin Vanity Fair hat nun neue Details über das Schicksal von Air-France-Flug AF447 veröffentlicht. In der Nacht auf den 1. Juni 2009 stürzte der Airbus A330 auf dem Weg von Rio nach Paris ins Meer. Alle 228 Insassen kamen ums Leben. Air France musste sich in der Folge massive Kritik an der Pilotenkultur anhören. Machogehabe, Nachlässigkeit, Schlamperei seien zu oft an der Tagesordnung hieß es, je mehr Details über den Absturz ans Licht kamen.

Auch wenn Air France die Schuld von sich wies – Das Pilotentraining hat die Airline inzwischen stark angepasst. Manuelles Fliegen in Notsituationen wird den Piloten nun schon während der Ausbildung besser beigebracht. Denn genau da scheiterte der 32-Jährige Pierre-Cedric-Bonin. Wie Vanity Fair schreibt, war er ganz allein im Cockpit, als die Geschwindigkeitsmesser des Fliegers verrückt spielten und es in der Folge zu einem Strömungsabriss kam.

15 Minuten entschieden über Leben und Tod

Statt sanfte Korrekturen vorzunehmen, riss er panisch am Steuerhebel, was schließlich im Absturz der Maschine resultierte. Offenbar waren zu diesem Zeitpunkt sowohl der 37-Jährige David Robert als auch Kapitän Marc Dubois, 58, in der Ruhe-Kabine hinter dem Cockpit. Wäre der Kapitän nur 15 Minuten später schlafen gegangen, so Chef-Ermittler Alain Bouillard zum Magazin, dann hätte er die Tragödie verhindert.

Der Grund, warum er sich gleichzeitig mit Robert ein Nickerchen gönnte, ist wenig ehrenhaft. «Ich habe nicht genug geschlafen. Eine Stunde, das reicht nicht», so Dubois zum «Baby» Bonin, wie er den unerfahrensten Piloten offenbar nannte. Dubois kam erst ins Cockpit, als es schon zu spät war und Bonin verzweifelt versuchte, den Flieger wieder zu stabilisieren – 1:38 Minuten vor dem Aufprall.

Schwer belastet

Bouillard belastet Dubois noch weiter. Nicht wegen seiner Müdigkeit sei er schlafen gegangen – es gehöre einfach zur Routine und davon habe er einfach nicht abweichen wollen. Die belastenden Aussagen decken sich mit den Berichten, dass die Ermittler vor zwei Jahren nicht alles Stimmen-Rekorder-Material veröffentlichen wollten, um die Air-France-Piloten nicht öffentlich anzuprangern.

Auch die allerletzten Worte veröffentlicht Vanity Fair. Und sie zeigen, wie schrecklich klar den Piloten war, was nun passiert. Kopilot Bonin sagt nur noch: «Scheiße, wir sind tot.» Dann prallt der Flieger aufs Meer.

Mehr zum Thema

Ein Bild, das inzwischen zum Symbol für Unglücksflug AF 447 wurde: Leitwerk des abgestürzten Airbus A330 im Atlantik.

Airbus verteidigt sich vor Gericht gegen Vorwürfe im Fall AF447

Brasilianische Rettungskräfte finden die Heckflosse des A330: Kommt es zehn Jahre später zum Prozess?

Staatsanwaltschaft will Prozess gegen Air France

Der Erstflug des Airbus A330: Am 2. November 1992 hob der neue Langstreckenjet erstmals ab.

Der Start, die dunkelste Stunde und die Zukunft des A330

Der Cockpit Voice Recorder des Fluges AF447: Verbrachte fast zwei Jahre im Atlantik.

Alles, was Sie zur Blackbox wissen müssen

Video

Airbus A321 XLR: Neu Mit Lösung für Schlafkohen für die Crew.
Der Airbus A321 XLR macht Langstreckenflüge mit einem kleineren Flugzeug möglich. Doch das bedeutet längere Arbeitszeiten für die Crews. Nun gibt es eine Idee, wie sie sich besser ausruhen können.
Timo Nowack
Timo Nowack
Ausschnitt aus Deltas neuem Sicherheitsvideo: Hier die 1940er-Jahre.
Die amerikanische Fluggesellschaft präsentiert zum 100. Geburtstag ein besonderes Sicherheitsvideo. Alle Delta-Air-Lines-Angestellten darin tragen historisch korrekten Uniformen.
Timo Nowack
Timo Nowack
Antonov An-12: Blieb im Schnee stecken.
Eine Antonov An-12 von Atran hatte bei der Landung in Westsibirien Probleme. Das Fahrwerk klappte weg - und das führte zu einem spektakulären Manöver des Frachtflugzeugs.
Laura Frommberg
Laura Frommberg