Letzte Aktualisierung: um 14:14 Uhr

Bruchlandung von Air Canada

Propellerblatt schlitzt Rumpf auf

Ein Flieger von Air Canada legte in Edmonton eine Bruchlandung hin. Dabei lösten sich Rotorblätter. Dennoch gab es nur vier Leichtverletzte.

Christina Kurylo hatte wirklich Glück im Unglück. Sie war eine der 71 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder an Bord von Flug AC8481 von Calgary nach Grand Prairie. Die Bombardier Dash 8-400 der Air-Canada-Regionaltochter Jazz erlitt am vergangenen Donnerstag (6. November) bereits beim Start eine Panne. Ein Reifen platzte, wie lokale Medien berichten.

Die Piloten entschlossen sich daraufhin, wieder umzukehren. Angesichts der heftigen Winde in Calgary wollten sie es aber nicht da versuchen, sondern nach Edmonton ausweichen. Um 20:30 Uhr Lokalzeit setzten sie auf Piste 02/20 auf. Doch die Landung verlief nicht glatt. Das rechte Hauptfahrwerk der Dash 8 von Air Canada Jazz knickte plötzlich ein. Die Passagiere sahen durch die Fenster Funken sprühen.

Die Dash 8 kippte auf die rechte Seite

Während die Maschine auf der Piste dahin schlitterte, kippte sie zur rechten Seite und die Tragfläche und der Motor berührten den Boden. Das ist an sich noch nichts wirklich Ungewöhnliches, sondern wird von Piloten auch immer wieder geübt. Doch dieses Mal war etwas anders: Beim Aufprall wurde der Propeller beschädigt. Alle seine Blätter wurden abgerissen und ein Teil eines Blattes durchbohrte die Kabinenwand bei Reihe 7.

Am Fenster in Reihe 7 saß Kurylo. Das Propellerblatt stieß vor ihr durch die Wand, die sich dabei wölbte. Die Frau erlitt dennoch wie durch ein Wunder nur leichte Verletzungen. «Die ganze Wand brach an der Stelle auf. Sie hatte Plexiglas und andere Splitter im Gesicht», so eine Mitreisende über Kurylo gegenüber dem Nachrichtenportal Globalnews. Das Opfer sagt heute nur: «Ich hatte Glück. Das hätte viel schlimmer kommen können.»

Alle Verletzten verließen das Krankenhaus wieder

Drei weitere Passagiere verletzten sich beim Vorfall leicht. Alle wurden inzwischen aber wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Die TSB Transportation Safety Board of Canada untersucht nun, wie es zum Zwischenfall kommen konnte.