A330 von Aer Lingus: Für einen Flug nach Boston fehlten dem grünen Flieger letzte Woche ein Kapitän.
Aer Lingus

Piloten lehnen 5000 Euro Extra-Lohn ab

Aer Lingus bietet Piloten Geld und zusätzlichen Urlaub, um Engpässe im Transatlantikverkehr zu vermeiden. Doch die lehnen oft ab - angeblich aus Protest gegen zu forsche Wachstumspläne.

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Bei Aer Lingus heißt es momentan: Alle Kraft voraus! Mit hohem Tempo baut die irische IAG-Tochter die Kapazitäten auf Transatlantikrouten aus. Insbesondere auf Strecken in die Vereinigten Staaten erhöht sie die Anzahl der Flüge. Dabei stoßen die Iren nun mitunter an ihre Grenzen.

Aer Lingus hat offenbar nicht mehr immer genug Kapitäne für alle Flüge mit Airbus A330. Und so versucht die Fluglinie, Flugzeugführer mit großzügigen Entschädigungen zur Mehrarbeit zu bewegen, wie die Zeitung Irish Independent schreibt. 5000 Euro Extra-Lohn und zehn zusätzliche Urlaubstage bot sie letzte Woche einem Kapitän, der bereit war, auf einen freien Arbeitstag zu verzichten und einen Langstreckenfliegervon Dublin nach Boston zu pilotieren.

Zu hohe Ziele?

Die Fluggesellschaft wollte so Chaos im straff getakteten Flugplan vorbeugen, wie das Blatt berichtet. Auf hohen Andrang stieß die Gesellschaft trotz des hohen Bonus nicht. Ganz im Gegenteil: Unter den Kapitänen erklärte sich keiner für die hochvergütete Extra-Schicht bereit. Laut Insidern soll unter den A330-Besatzungen mittlerweile schlechte Stimmung herrschen und für das Ablehnen gesorgt haben.

Grund dafür seien die ehrgeizigen Wachstumspläne von Aer Lingus unter der Regie der Muttergesellschaft IAG. Um die Hälfte soll die Fluggesellschaft in den nächsten fünf Jahren bei den Passagierzahlen zulegen, auch die Flotte soll beinahe verdoppelt werden. Insbesondere im Kerngeschäft über dem Transatlantik sollen die grünen Flugzeuge zu einer festen Größe werden.

Missstimmung?

Dementsprechend stehen bei der irischen Fluggesellschaft alle Zeichen auf Expansion. Erst kürzlich kündige Aer Lingus an, Minneapolis und Montreal neu in ihr Streckennetz aufzunehmen. Somit fliegen die Iren bald 15 Ziele auf dem amerikanischen Kontinent an.

Die Piloten fühlen sich unter diesen rasanten Umstände vermehrt gestresst und bemängeln, dass ihr Arbeitgeber zu nachlässig mit der Beschaffung zusätzlicher Crews für den bedeutenden Transatlantikverkehr sei. Mit Hinblick auf dem kommenden Sommer-Flugplan bestehe aus Sicht der Piloten zudem die Gefahr, die gesetzlich erlaubte Maximalzahl an Flugstunden pro Jahr zu überschreiten.

Piloten fliegen wenig

Eine Sprecherin von Aer Lingus dementierte gegenüber der Irish Independent einem Mangel an Piloten und betont, dass die durchschnittliche Arbeitszeit der eigenen Piloten mit 695 Flugstunden deutlich unter dem in der Branche üblichen Wert von 850 liege.  «Wir sind einer der Fluggesellschaften in Europa, die ihre Piloten am wenigsten beansprucht».

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