Letzte Aktualisierung: um 9:08 Uhr

Niger

Abrupte Luftraumschließung zwingt Boeing 747 von Lufthansa zur Landung

Die Putschisten in Niger haben den Luftraum des Landes gesperrt. Eine Boeing 747 von Lufthansa musste daher einen ungeplanten Stopp einlegen.

Ende Juli putschte das Militär. «Der nigrische Luftraum ist nach derzeitigem Kenntnisstand gesperrt», sagte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr am 27. Juli. An diesem und dem folgenden Tag führte Lufthansa Flug LH573 von Johannesburg nach Frankfurt deshalb nicht wie sonst über Niger, sondern über Ostafrika und das Rote Meer.

Ab dem 29. Juli waren Überflüge über das Land wieder möglich. Die Boeing 747-8 von Lufthansa nahmen erneut den gewohnten Kurs über das Zentrum des Kontinents – und damit auch den Staat, in dem die Armee geputscht hat. Doch nun hat sich die Lage wieder geändert.

D-ABYR landet in Nigeria

Denn die Militärjunta in Niger hat den Luftraum erneut für geschlossen erklärt. Der Hintergrund: Das Ultimatum der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas zur Wiedereinsetzung des gestürzten Präsidenten Mohamed Bazoum läuft aus. Die Putschisten erklärten, sie sehen die «Gefahr einer Intervention» durch Nachbarländer.

Die Luftraumschließung traf Lufthansa dieses Mal unvorbereiteter. Denn Flug LH573 wählte am 6. August nicht die Route über Ostafrika und das Rote Meer, sondern steuerte zuerst Richtung Norden, nur leicht östlicher als sonst. Dann drehte die Boeing 747-8 mit dem Kennzeichen D-ABYR nach Westen ab und landete in Lagos in Nigeria.

Rund sieben Stunden später

Nach etwas weniger als drei Stunden am Boden hob der Lufthansa-Jet dann wieder ab und steuerte über Nordwestafrika und das Mittelmeer nach Europa. Statt wie üblich zwischen 05:00 und 05:30 Uhr am 7. August landete die Boeing 747 gegen 12:20 Uhr in Frankfurt.

Der Grund für den Stopp in Nigeria: Für die Route samt Umweg reichte der Treibstoff nicht. «Wegen der kurzfristigen (erneuten) Schließung des Luftraums über dem Niger musste dieser Flug nach Lagos zum Auftanken ausweichen», so ein Lufthansa-Sprecher.