Letzte Aktualisierung: um 20:55 Uhr

Abfertigungsfirma

AHS Opfer eines Hackerangriffs – seit über einer Woche

Nach Swissport ist jetzt auch das deutsche Abfertigungsunternehmen AHS Opfer eines Cyberangriffs. Unter anderem könnten Daten der Geschäftskunden betroffen sein.

Noch immer sind nicht alle Systeme wieder funktionsfähig. Und das, obwohl die Attacke schon neun Tage zurückliegt. Wie aeroTELEGRAPH aus informierten Quellen erfahren hat, wurde der deutsche Abfertigungsdienstleister AHS Opfer eines Hackerangriffs.

Er dauert immer noch an: Interne Systeme, Daten und Dokumente von AHS sind laut einer Quelle kontaminiert und nicht mehr nutzbar. Auch E-Mail-Konten sind gesperrt. Man vermute, es handele sich um eine Erpressung.

Auch Geschäftsdaten könnten entwendet worden sein

AHS bestätigt auf Anfrage den Vorfall. In der Nacht auf den 17. April sei man Ziel eines Cyberangriffs geworden. «Betroffen  sind vor allem die IT-Systeme der Verwaltung. Der Angriff hat keine Auswirkungen auf den Flugbetrieb oder die Passagierabfertigung an den verschiedenen Standorten, da alle Dienstleistungen der AHS für die Fluggesellschaften über sichere oder alternative Systeme abgewickelt werden können und zum Beispiel die Personalplanung nun über eine manuelle Disposition erfolgt», so das Unternehmen. Laut Quellen von aeroTELEGRAPH erfolgt etwa das Einchecken aktuell über Systeme von Amadeus.

Es könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass bei der Attacke Geschäftsdaten entwendet wurden, die auch Mitarbeitende, Kunden oder Geschäftspartner betreffen. Man habe das bei der Datenschutzbehörde entsprechend angezeigt. «Wie es trotz der hohen IT-Sicherheitsvorkehrungen bei der AHS zu dem Vorfall kommen konnte, wird derzeit untersucht», so das Unternehmen weiter. Man habe umgehend Vorkehrungen zum Schutz der Daten getroffen und einzelne Bereiche der IT-Systeme vorsorglich gesperrt.

Auch Swissport wurde Opfer

Von einem möglichen Datenklau Betroffene habe man umgehend informiert. AHS Aviation ist der größte Abfertiger in Deutschland. Mehr als 130 Fluggesellschaften zählen zu den Kunden an den Standorten Hamburg, Bremen, Hannover, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart, Nürnberg, München, Leipzig und Dresden.

Anfang Februar war bereits der Schweizer Dienstleister und Weltmarktführer Swissport Opfer eines Hackerangriffs. Es kam zu Flugausfällen, und es dauerte längere Zeit, bis die Systeme wieder liefen. Offenbar wurden auch bei diesem Angriff Daten gestohlen und dann von Kriminellen im Darknet zum Kauf angeboten.