Pratt & Whitney-Triebwerk an einem Lufthansa-A320 Neo: Noch nicht die versprochene Leistung.

Fehler behobenNun gibt es A320-Neo-Triebwerke ohne Mängel

Gute Nachrichten für den Airbus A320 Neo: Der Triebwerkshersteller Pratt & Whitney hat es geschafft, die Kinderkrankheiten seiner Motoren zu beheben.

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Rund ein halbes Jahr hat Pratt & Whitney gebraucht: Wie der Triebwerkshersteller gegenüber dem Magazin Aviation Week bestätigte, hat er dieser Tage die ersten verbesserten Motoren an Airbus ausgeliefert. Bei ihnen ist das Problem behoben, das in den letzten Wochen für so viel Ärger gesorgt hatte.

Die ersten gelieferten PW1100G-Triebwerke mussten zuerst zwischen zwei und sechs Minuten im Leerlauf drehen, bevor sie genug Schub entwickelten, damit das Flugzeug alleine rollen konnte. Das verlängerte die Umlaufzeit am Boden. Das ist vor allem deshalb brisant, weil die Triebwerke den sparsamen A320 Neo von Airbus antreiben. Ein Teil dieser Einsparungen wurde wegen des Mangels wieder zunichte gemacht.

A320 Neo standen ohne Triebwerke in Hamburg und Toulouse

Nun kann Pratt & Whitney Triebwerke ohne diesen Fehler herstellen. Die Motoren entsprächen den Standards, die man in Aussicht gestellt habe, so die Firma laut Aviation Week. Das entlastet auch Airbus. Die Auslieferung des A320 Neo verzögerte sich laut Berichten verschiedener Airlines nämlich um zwei bis drei Monate, weil die Triebwerke von Pratt & Whitney nicht rechtzeitig geliefert wurden. Die Alternativmotoren des Herstellers CFM waren noch nicht lieferbar.

Die Folge: Bei den Airbus-Werken in Toulouse und Finkenwerder standen lange Zeit mehr als zwei Dutzend fertige, aber triebwerkslose A320 Neo herum. Diese dürften sich nun nach und nach bestücken lassen. Erst Lufthansa und die indische Indigo haben bislang A320 Neo mit der fehlerhaften Triebwerksversion abgenommen.

 Ist Qatar besänftigt?

Ob das den kritischsten Kunden zufriedenstellen wird, ist allerdings unklar. Qatar Airways hätte eigentlich der erste Kunde für den A320 Neo werden sollen. Doch die Airline weigerte sich, den Flieger mit den schlechteren Triebwerken anzunehmen. In hohen Temperaturen verstärkt sich das Problem nämlich. Und die herrschen in Katar das ganze Jahr über. So wurde Lufthansa schließlich Erstabnehmer.

Qatar drohte in der Folge zunächst einmal, zu Pratt & Whitneys Konkurrenten CFM zu wechseln, bis man schließlich sogar Gespräche mit Boeing begann und drohte, zum A320-Konkurrenten Boeing 737 Max zu wechseln. Eine Entscheidung darüber ist aber offenbar noch nicht gefallen. Vielleicht wird die Fluggesellschaft durch die Behebung des Fehlers nun ein bisschen besänftigt.

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