Letzte Aktualisierung: um 13:58 Uhr

Sorge um Australiens Luftfahrt

Wikileaks hat Dokumente der FAA veröffentlicht. Die amerikanische Luftaufsichtsbehörde zweifelte an der Sicherheit der australischen Airlines.

Die US-Luftfahrtbehörde hat offenbar massive Zweifel an der Sicherheit der australischen Luftfahrt. Das geht aus Dokumenten der Luftfahrtbehörde FAA hervor, die Wikileaks nun veröffentlicht hat. Darin wird deutlich, dass die Behörde 2009 deshalb sogar eine Herabstufung Australiens auf die Kategorie 2 in Erwägung zog. Die Sicherheitsinspektoren der FAA stufen Länder, deren Fluggesellschaften in die Vereinigten Staaten fliegen, nach ihrer Sicherheit ein, um sicherzustellen, dass sie die nötigen Standards erfüllen. Laut den Dokumenten haben die USA die Australische Luftfahrtbehörde CASA über verschiedene Kritikpunkte informiert.

Unter anderem seien die Sicherheitsinspektoren der Australischen Behörde nicht gut genug geschult. Außerdem delegiere die CASA zu viele Regulierungsaufgaben an die Airlines. Das seien signifikante Mängel in der Arbeit der Behörde, heißt es in den nun veröffenlichen Schriftstücken. Die CASA konnte die Herabstufung offenbar in letzter Minute vermeiden. Die hätte unter anderem bedeutet, dass die Flüge zwischen den beiden Staaten auf dem Level von damals eingefroren würden. Auch Code-Shares wie der zwischen Qantas und American Airlines wären laut den Dokumenten nicht mehr erlaubt gewesen.

CASA-Budget erhöht

Die Dokumente wurden nach einer fünftägigen Sicherheits-Anhörung der FAA-Offiziellen erstellt. Ihr Fazit: «Die CASA hat ernsthafte Absichten, eine Herabstufung zu vermeiden und wird ihr bestes tun, die Mängel zu beheben.» Das scheint auch passiert zu sein: 2010 – vermutlich eine Folge der Anhörung – erhöhte die Australische Regierung das Budget für ihre Luftfahrtbehörde.

Laut der australischen Zeitung The Sidney Morning Herald gehen Beobachter davon aus, dass auch das Grounding von Tiger Airways im Juli (aeroTELEGRAPH berichtete) ein Resultat der Sorge der CASA vor einer Herabstufung sein könnte. Wegen Sicherheitsbedenken hatte die Luftfahrtbehörde Australiens dem Billigflieger im Juli ein Flugverbot erteilt, das nur behoben wurde, nachdem die Airline sich auf strenge Verhaltensregeln einließ.