Die Spirit of Innovation: In der Nase des Fliegers sitzt der E-Motor.
Elektromotor, Ionenantrieb, Wasserstoff?

Wie sieht die grüne Zukunft der Luftfahrt aus?

Die Spirit of Innovation aus dem Hause Rolls-Royce soll der schnellste Flieger mit E-Antrieb werden. Doch wo steht die Branche überhaupt, was grünes Fliegen angeht?

Top-Jobs

logo mjet

CAMO ENGINEER m/f/d

Schwechat, Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
MJET GmbH
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz

Wenn man an Fliegen und Elektroantrieb denkt, dann sind Geschwindigkeitsrekorde momentan nicht das erste, was einem in den Sinn kommt. Doch das soll sich ändern, wenn es nach Rolls-Royce geht. Die «Spirit of Innovation soll das schnellste E-Flugzeug der Welt werden. Anfang März verkündete der Hersteller die ersten erfolgreichen Rolltests.

Der kleine Batterieflitzer ähnelt einem Kunstflugzeug und hat wie dieses auch nur Platz für einen Passagier. Und die Geschwindigkeit liegt immer noch unter der von heutigen Passagierflugzeugen. Bis zu 480 Kilometer pro Stunde soll das propellerbetriebene Flugzeug auf den Tacho bringen. Der bisherige Rekord liegt bei 342 Kilometern pro Stunde.

Hürden beim E-Antrieb

Mit dem grünen Flieger kommt Rolls-Royce dem Antrieb der Zukunft ein ganzes Stück näher. Ist die elektrische Fliegerei aber tatsächlich schon eine effiziente Alternative  zum Antrieb mit Kerosin zu, oder kostet sie mehr, als sie nützt? Noch stehen die Ingenieure vor vielen Herausforderungen beim Elektroantrieb.

Denn auch wenn es schon einige Projekte propellerbetriebener E-Flugzeuge gibt – diese Technik auf große Passagierjets zu übertragen ist nicht so einfach, da sich die Funktion von Propeller und Triebwerk grundlegend unterscheidet. Bei einem E-Propeller wird lediglich der Antrieb ersetzt, der den Propeller drehen lässt, der Propeller bleibt das schubbringende Mittel. Er dreht sich und sorgt somit für genügend Rückstoß, um das Flugzeug in Bewegung zu setzen.

Auch das Gewicht ist ein Problem

Bei einem Düsentriebwerk ist der Treibstoff die antreibende Kraft. Das Kerosin wird gezündet und der Rückstoß drückt das Flugzeug nach vorne. Wenn man ein Düsentriebwerk mit Strom statt Treibstoff betreiben will, so ist das, als würde man den Propeller abschrauben und versuchen, anderweitig Schub zu generieren. Der Ansatz ist also grundsätzlich verschieden.

Und dann ist da auch noch das Problem des Gewichts. Generatoren und Batterien sind um ein Vielfaches schwerer als ein normales Düsentriebwerk. Außerdem wird ein normales Flugzeug im Flug immer leichter, da das Kerosin verbrannt wird, ein E-Flugzeug hat die schweren Batterien durchgehend an Bord.

Ionenantrieb für Flugzeuge

Batterieantrieb ist indes nicht die einzige grüne Alternative, an der in der Luftfahrt geforscht wird. Auch der Antrieb mit Wasserstoff ist möglich. Darauf setzt etwa Airbus. Der Hersteller nennt dies eine «Option, die nach Ansicht von Airbus als sauberer Flugzeugtreibstoff außerordentlich vielversprechend ist».

Wer sich mit der Raumfahrt beschäftigt, kennt wohl das Konzept des Ionenantriebs. Eine Vielzahl an Satelliten sind mit Ionenantriebwerken ausgerüstet, um im Weltraum manövrierfähig zu sein. Und auch an einem Antrieb für die Luftfahrt wird geforscht  – etwa am Massachusetts Institute of Technology MIT.

Noch kein effizienter Einsatz

Ein Ionenantrieb erzeugt mit Hilfe von ionisierten Gasen einen sogenannten Ionenstrahl. Durch den Rückstoß dieses Strahls lassen sich Objekte, ähnlich wie bei einem Düsentriebwerk, beschleunigen. Auch beim Ionenantrieb dürfte es aber noch eine ganze Weile dauern, bis er effizient eingesetzt werden kann.

Als schnelle Zwischenlösung setzen vor allem Fluggesellschaft deshalb auf Biokerosin. Der nachhaltige Flugtreibstoff – im Branchenjargon Sustainable Aviation Fuels oder kurz SAF genannt – wird aus nachhaltigen Ressourcen wie Altölen, Energiepflanzen wie etwa Leindotter, Müll, Algen oder Zelluloseabfällen wie Sägespänen hergestellt. Er verursacht daher rund 80 Prozent weniger Treibhausgasemissionen. Der große Nachteil: Biokerosin ist rund vier Mal so teuer wie das herkömmliche Kerosin. Das liegt vor allem auch daran, dass das Angebot noch winzig ist.

Bilder der verschiedenen Projekte sehen sie in der oben stehenden Bildergalerie.

Mehr zum Thema

paris air show bilder qatar airways boeing 777 psg

Die Paris Air Show 2025 in Bildern - Pinguine inklusive

paris air show bilder embraer e195 e2

Die Bilder der Paris Air Show 2025

ticker-airbus-neo-1

Airbus will Triebwerk für neues Flugzeug bis 2027 wählen

Airbus A321 Neo von Vietjet: Die Airline baut die Flotte markant aus.

Vietjet sichert sich im großen Stil A321-Neo-Nachschub bei Airbus - und verteilt Seitenhieb gegen Boeing

Video

hose runter
Da wollte jemand eine klare Botschaft übermitteln: Ein Video zeigt, wie ein Bodenmitarbeiter vor einem Flugzeug die Hose herunterlässt.
Timo Nowack
Timo Nowack
Il-114-300 soll eine höherer Reichweite bekommen.
Ilyushin plant die Auslieferung der ersten drei Il-114-300 für das Jahr 2026. Bis 2028 soll die Reichweite des Turbopropflugzeuges um fast ein Drittel steigen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Boeing 747-8 nach der Landung in São Paulo: Der Loste fragte nach dem Grund für den Mayday-Ruf.
Dichter Nebel verhinderte die Landung in Buenos Aires. Der Flug aus Frankfurt wich deshalb nach vielen Schleifen und einem Abstecher nach Asuncion nach São Paulo-Guarulhos aus. Dort erklärte die Crew der Boeing 747-8 von Lufthansa einen Notfall.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin