Bei den Connecting Europe Days in Lyon will man Lösungen für ein vernetztes und gleichzeitig nachhaltiges Europa finden.
Connecting Europe Days

Wie die europäische Luftfahrt grüner werden will

Bei den Connecting Europe Days vereint die Europäische Kommission zahlreiche Akteure der Mobilitätsbranche, um sich für ein besser vernetztes und nachhaltigeres Europa einzusetzen. Das sind die Vorschläge aus der Aviatik.

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«Wer fand es merkwürdig, mit dem Flugzeug zu einer Konferenz für nachhaltige Mobilität anzureisen?», hieß es zu Beginn des Panels. Eine einzige Hand erhob sich zögerlich. Peinliches Schweigen. Bei den Connecting Europe Days in Lyon, organisiert von der Europäischen Kommission, beschäftigen sich zahlreiche Mobilitäts-Akteure mit nachhaltigerem Verkehr in Europa. Auch die Aviatik-Branche ist vertreten und präsentiert einen bunten Strauß an Maßnahmen.

Als positives Beispiel der europäischen Flughäfen will der Lyon Saint-Exupéry Aéroport vorangehen. Der 1975 eröffnete Flughafen ist Teil der Vinci Airports Gruppe, welche sich für umweltfreundliche Flughäfen engagieren. Bis 2026 soll Lyon Saint-Exupéry das Nettonull-Ziel erreichen. «Anstatt all unsere Aktivitäten einzustellen, möchten wir eine grüne Transition schaffen», so Nicolas Notebaert, Chef von Vinci. Erreicht werden soll dies unter anderem mit Fotovoltaik-Anlagen, LED-Lichtern, effizienterer Ventilation, Dekarbonisierung der Fahrzeug-Flotte und Wiederaufforstung eines nahe gelegenen Waldes.

Alle Anspruchsgruppen involviert

Abholzung von Wäldern möchte man auch bei Airlines for Europe, der europäischen Lobbyorganisation der Fluggesellschaften, verhindern. Der Wille, Sustainable Aviation Fuels (SAF) zu verwenden, ist da. SAF sei ein wichtiger Teil der Lösung, um bis 2050 Nettonull für alle Flüge von, aus und in Europa zu erreichen. Aber nur, wenn die Biokraftstoffe auch Nachhaltigkeit-Standards entsprechen. Zusätzlich nehmen sich die Airlines vor, ihre Flotten umzubauen und im operationellen Bereich einzusparen. Außerdem äußerten die Fluggesellschaften den Wunsch nach umweltfreundlicheren Antrieben.

Für die Antriebe zuständig ist unter anderem Flugzeugherstellerin Airbus, welche ihr Zero Emissions Projekt vorstellte. Airbus verspricht bis 2035 das erste emissionsfreie, Hybrid-Wasserstoff-Flugzeug. In der Zwischenzeit will Airbus Antriebe herstellen, welche zu 100 Prozent von SAF betrieben werden können. «SAF wird auf Langstreckenflügen noch lange nicht ersetzt werden», sagt Glenn Llewellyn, Vizepräsident des Zero-E-Projektes an der Connecting Europe Konferenz.

Folgen auch Taten?

Für eine optimale Routenführung will das Single European Sky ATM Research Programme (SESAR) sorgen. Sein Ziel: Flughäfen, Fluggesellschaften, Meteorologen, Militär und Fluglotsen an einen Tisch zu bringen, um die Koordination von Air Traffic Management zu verbessern. Sie unterstützen ebenso die Bemühungen der Europäischen Kommission zum Single European Sky (SES) und wollen damit sowohl CO2 als auch Flugzeiten reduzieren. Auf Ähnliches zielt auch das Projekt Albatross ab, welches für jede Flugstrecke die optimale Route errechnen und umsetzen will.

Vor einem Jahr initiierte die Aviatik-Industrie auf Eigeninitiative den Plan "Destination 2050", wonach bis zu diesem Jahr die ganze europäische Luftfahrt auf Nettonull sein soll. Bis dahin vertröstet man sich mit dem Spruch «Wir brauchen noch etwas Zeit». Auf die Frage, ob denn all die Versprechungen auch tatsächlich umgesetzt werden, reagiert Adina Vălean, die Kommissarin für Transport der Europäischen Kommission, gelassen: «Die Aviatik wird das sicher umsetzen.»

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