Swissport-Abfertigung am Flughafen Frankfurt: Aktuell nur Schmalrumpfjets.

BodenabfertigungWas Wisag und Swissport zur Frankfurt-Klage sagen

Am Flughafen Frankfurt sicherte sich Swissport einen Auftrag für die Bodenabfertigung, den vorher Wisag innehatte. Die unterlegene Firma klagte. Nun äußern sich beide.

Top-Jobs

Oscar Echo logo

Continuing Airworthiness Specialist or Continuing Airworthiness Trainee

Oscar Echo Business Jet GmbH
Eisenstadt
Feste Anstellung
Business Aviation
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
Thüringen

Sachbearbeiter/in „Luftverkehr“ (m/w/d)

Top jobs
Erfurt
Deutschland
Ministerium
Ministerium für Digitales und Infrastruktur (TMDI)
Feste Anstellung
Vollzeit
Firmenlogo Weeze Airport

Manager EASA Compliance (m/w/x)

Vollzeit
Flughafen Niederrhein GmbH
Feste Anstellung
Top jobs
Weeze
Deutschland

Bis zum 31. Januar 2025 war am Flughafen Frankfurt das Unternehmen Wisag für die Bodenabfertigung zuständig. Seit dem 1. Februar hat Konkurrent Swissport übernommen. Denn das Land Hessen hatte nach einer Ausschreibung im vergangenen Jahr Swissport den Zuschlag erteilt und nicht einem der anderen Bewerber, zu denen auch Wisag gehörte.

Doch Wisag klagt seit September 2024 beim Hessischen Verwaltungsgerichtshof gegen diese Entscheidung. Öffentlich äußerte sich das Unternehmen zunächst allerdings nicht. Das ändert sich nun. In einer Mitteilung nennt die Firma «konkrete Zweifel hinsichtlich der rechtmäßigen Punktevergabe» bei der Auswahl.

«Zweifel an der Rechtmäßigkeit»

«Obwohl sich die Nutzer am größten deutschen Drehkreuz (die Flughafenbetreibergesellschaft, die Airline-Kunden sowie die Arbeitnehmervertretung) allesamt für die Wisag ausgesprochen hatten, entschied das Ministerium überraschend zugunsten eines Mitbewerbers», schreibt das Unternehmen. Wisag-Finanzchefin Angela Stuhr sagt: «Wir hatten sofort Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Bescheides und waren auch schnell entschlossen, Rechtsmittel dagegen einzulegen.»

Derweil bemühte sich Swissport um einen vollständigen Betriebsübergang. Sprich: Das Schweizer Unternehmen wollte auch das Personal von Wisag am Flughafen übernehmen. «Eine dahingehende Einigung konnte mit der Wisag jedoch nicht erzielt werden», schrieb der Verwaltungsgerichtshof Kassel.

«Wir brauchen unsere Fachleute selbst»

Man begründe die Entscheidung gegen einen Betriebsübergang samt Belegschaft «mit der laufenden Klage gegen den Lizenzentscheid und die aktuelle Situation auf dem hart umkämpften Fachkräftemarkt», so Wisag. Finanzchefin Stuhr sagt, man wolle die «hoch qualifizierten 500 Mitarbeiter in der Frankfurter Flugzeugabfertigung halten». Man verfolge auch an anderen Flughäfen wie zum Beispiel Düsseldorf oder München eine Wachstumsstrategie. «Wir brauchen also unsere Fachleute in jedem Fall selbst.»

Die Folge: Swissport hat nicht genügend Personal und kann aktuell keine Großraumflugzeuge in Frankfurt abfertigen. Um die Betriebs- und Funktionsfähigkeit des Flughafens nicht zu gefährden, einigten sich daher das Land Hessen, die Flughafenbetreiberin Fraport und Wisag auf die außergerichtliche Übergangslösung, dass auch Wisag weiterhin - als Subunternehmer mit der flughafeneigenen Fraport Ground Services - Bodenabfertigung in Frankfurt anbietet.

Air France, KLM, Lot bei Swissport

Gegenüber aeroTELEGRAPH erklärt ein Swissport-Sprecher: «Insgesamt betreut Swissport aktuell in Frankfurt eine zweistellige Zahl von Airline-Kunden mit einem Team von derzeit rund 350 Mitarbeiter:innen auf dem Vorfeld und am Check-in.» Zu den Kunden zählten unter anderem Air France, KLM und die polnische Fluggesellschaft Lot.

«Da der unterlegene Bieter Wisag einen reibungslosen Wechsel von Mitarbeitern blockiert hat, die zu Swissport wechseln wollten, bietet Swissport seine Dienstleistungen aktuell Fluggesellschaften mit Narrow-body-Flugzeugen an», so der Sprecher. «Spätestens ab 1. November 2025 wird Swissport seine Services auf Fluggesellschaften ausweiten, die Frankfurt mit Wide-body-Flugzeugen bedienen. Darunter auch Airlines, die nun übergangsweise noch durch Wisag abgefertigt werden.»

Swissport spricht von Übergangslösung, Wisag widerspricht

Swissport habe sich mit dem Land Hessen und Fraport ausgetauscht und befürworte «die bis Ende Oktober 2025 geltende Übergangslösung», sagt der Swissport-Sprecher. Zudem stehe es selbstverständlich «jedem unterlegenen Bieter frei, gegen die Entscheidung des Hessischen Wirtschaftsministeriums Rechtsmittel einzulegen».

Ein Wisag-Sprecher sagt dagegen, dass es sich bei der Vereinbarung seines Unternehmens mit Fraport «nicht um eine Übergangslösung», sondern «um eine unbefristete Zusammenarbeit handelt». Am Ende würden die Airline-Partner entscheiden, mit wem sie zusammenarbeiten wollten.

Mehr zum Thema

Mitarbeitende von Aeroground fertigen ein Lufthansa-Flugzeug ab: Künftig will der Konzern einen eigenen Bodendienstleister betreiben.

Lufthansa übernimmt Abfertigung am Flughafen München selbst

Wisag durch Aviapartner-Kooperation zurück in München

Wisag durch Aviapartner-Kooperation zurück in München

Wisag Aviation übernimmt Lufthansa-Group-Abfertigung in Düsseldorf

Wisag Aviation übernimmt Lufthansa-Group-Abfertigung in Düsseldorf

frankfurt terminal 3 t3

Flughafen Frankfurt sucht 8000 Testerinnen und Tester fürs neue Terminal 3

Video

Business-Doppelsuite im Airbus A350 von Swiss: Neues Flugzeug, neues Interieur.
Kürzlich überführte die Schweizer Nationalairline ihren ersten Airbus A350 nach Zürich – nun gewährt sie erstmals einen Blick ins Innere des neuen Langstreckenjets. Mit ihm will Swiss neue Maßstäbe bei Komfort und Design setzen.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Flugzeug von American Eagle am Flughafen Dallas: Die Betankung ging schief.
Beim Betanken eines Flugzeuges von American Eagle am Flughafen Dallas ging etwas komplett schief. Ein Schlauch löste sich und spritzte wild große Mengen Kerosin umher.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
airbus a330 dhl eat tailstrike london
Nach mehreren Tailstrikes zu Beginn des vergangenen Jahres leitete DHL-Tochter EAT Maßnahmen ein, damit es nicht erneut zu solchen Vorfällen kommt. Doch nun hat wieder ein Airbus A300-600 der Frachtfluglinie bei der Landung die Piste mit dem Heck berührt.
Timo Nowack
Timo Nowack