Die beiden australischen Fluglinien liefern sich schon länger einen harten Kampf. Der Preiswettbewerb, der durch den Einstieg von Virgin in den australischen Markt entstand, setzt Platzhirsch Qantas zunehmend unter Druck. Und auch Personal hatte Virgin bei Qantas abgeworben. So arbeitete Virgin-Australia-Chef Borghetti etwa genau zu der Zeit der betreffenden Dreamliner-Bestellung noch bei der Konkurrenz. Qantas hatte die Order über 35 Boeing B787 vor einigen Wochen storniert, nachdem die Airline zum ersten Mal seit 17 Jahren einen Verlust verkünden musste. Da es vor allem im internationalen Geschäft harzig läuft und man auf die Ausgaben achten müsse, sei die Bestellung nicht mehr vernünftig, so die Begründung des Managements. Inzwischen ging die Fluggesellschaft mit Emirates eine umfangreiche Kooperation ein, um auf der Langstrecke effizienter zu werden. So strich sie etwa Flüge nach Frankfurt und Singapur. Stattdessen kanalisiert sie diese nun via Dubai.
Virgin setzt auf Langstrecke
Bei Virgin sieht es anders aus. Man habe ohnehin vorgehabt, neue Jets zu bestellen, so Borghetti. Hätte man die Dreamliner von Qantas bekommen, sei es eben eine willkommene Beschleunigung gewesen, so der Airline-Chef. Die Fluggesellschaft plant, ihre Flotte umzukrempeln und eine Reihe neuer Flieger zu bestellen. Dabei konzentriere man sich hauptsächlich auf die Langstrecke. Eigentlich ist aber noch keine Entscheidung gefallen, auf welchen Hersteller man dabei setzt. Nur so viel ist klar: Virgin Australia will entweder den Airbus A350 oder die B787. Innerhalb der nächsten 12 Monate soll die Entscheidung fallen.
Virgin wollte Qantas' Dreamliner
Dreamliner von Boeing: Heiß begehrt.