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Little Red wird eingestellt

Virgin scheitert im Inland

Mit Little Red wollte Virgin-Atlantic-Mitgründer Richard Branson British Airways auch im Inland auf die Pelle rücken. Doch er scheiterte. Das Projekt wird beerdigt.

Es war eine Kampfansage an die schärfste Konkurrentin. «Nachdem wir vor 29 Jahren mit einem Flugzeug starteten, schließen wir immer weiter zu British Airways auf», sagte Richard Branson im März 2013. Deshalb mache man nun einen weiteren Schritt und starte Inlandsflüge, so der Mitgründer und Mehrheitseigentümer von Virgin Atlantic. Mit der neu lancierten Tochter Little Red bot die britische Fluglinie fortan Flüge zwischen London Heathrow und Manchester, Edinburgh sowie Aberdeen an.

Doch für einmal endet die Reise in einer Niederlage. Wie Virgin Atlantic am Montag (6. Oktober) bekannt gab, wird Little Red nächstes Jahr eingestellt. Die Flüge nach Manchester werden Ende März gestoppt, die nach Schottland im September 2015. Die Auslastung betrug unter 40 Prozent. Little Red schaffte es nicht wie geplant, Umsteigepassagiere auf die Langstreckenflüge von Virgin Atlantic zu locken. In den Fliegern saßen vielmehr mehrheitlich Schnäppchenjäger, die mal nach London wollten.

Möglich dank Landerechten in London Heathrow

Das Projekt wurde möglich, weil die Europäische Kommission nach der Übernahme von BMI durch British Airways die Fluggesellschaft verpflichtete, Landerechte in Heathrow zu verkaufen. Virgin schnappte sich die und startete Little Red. Dazu leaste die Fluglinie vier Airbus A320 von Aer Lingus.

Kürzlich gab Virgin Atlantic auch bekannt, diverse Langstreckenverbindungen einzustellen. Die Destinationen Kapstadt, Mumbai, Tokio und Vancouver werden gestrichen. Dafür kommen neue Ziele und Flüge in den USA hinzu. «Das erlaubt uns unsere Stärken auszuspielen und unser Netz auf Flüge zwischen dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten zu fokussieren», so Vorstandsvorsitzender Craig Kreeger.