Schlechte Sicht und Pilotenfehler: Die italienische Verkehrsbehörde hat ihren Untersuchungsbericht zum Wind-Jet-Crash in Palermo vorgelegt.
Crash in Palermo

Piloten sahen Landebahn nicht

Piste nicht sichtbar? Egal, wir landen trotzdem. Das müssen sich Wind-Jet-Piloten beim Anflug auf Palermo gedacht haben. Die Passagiere hatten Glück.

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Das hätte auch anders ausgehen können: Piloten eines Wind Jet Airbus A319-100 sind am 24. September 2010 bei schlechter Sicht in Palermo im Blindflug gelandet. Die Maschine kam 367 Meter vor der Landebahn auf und rutschte 850 Meter weit. Dabei wurde der A319 so schwer beschädigt, dass er abgeschrieben werden musste.

Nun legte die italienische Verkehrsbehörde ANSV ihren Untersuchungsbericht vor – und das Ergebnis ist eindeutig: Die Piloten hätten sich «falsch verhalten», berichtet Flight Global. Nach Angaben der ANSV hätten sich die Piloten «bewusst» nicht an Regeln gehalten. In 710 Fuß Höhe, wenn die Crew normalerweise die Landebahn sehen muss oder den Landeversuch abbricht, habe der Kapitän den Co-Piloten gedrängt, zu landen. Erst auf 480 Fuß Höhe habe der Co-Pilot schließlich die Landebahn gesehen und der Kapitän übernahm das Ruder. Auf 240 Fuß will der Erste Offizier vier rote Lichter gesehen haben – ein Zeichen dafür, dass die Maschine nicht auf dem richtigen Anflugweg war.

Kapitän dachte, er sei zu hoch

Scheinbar hätten das schlechte Wetter und die Dunkelheit in Kombination mit dem Anflug über Wasser zu einem «Black Hole»-Eindruck geführt: Offenbar dachte der Kapitän, dass er zu hoch sei. Dadurch habe er den idealen Flugweg verlassen und sei stärker gesunken. So ist die Maschine in 92 Fuß Höhe über das Drehfunkfeuer des Flughafens geflogen – statt der normalen 200 Fuß.

Die Passagiere hatten Glück: Obwohl die Maschine so schwer beschädigt wurde, gab es keine Schwerverletzten. Von den 129 Menschen an Bord wurden nur 34 Passagiere und ein Crewmitglied leicht verletzt.

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