Airlines ändern RegelnUrin, Fäkalien, Aggressionen: Begleittiere machen Ärger

Immer mehr Passagiere wollen Tiere als therapeutische Begleiter mit an Bord nehmen. Fluggesellschaften wird das alles langsam zu bunt.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Der Trend ließ sich an der Anzahl der Meldungen zum Thema erahnen. Schweine, die zum Unruly Passenger wurden, Truthähne in der Premium Eco, Petitionen für Igel an Bord – immer mehr Passagiere wollten Tiere mit auf ihren Flug nehmen und machten sich dabei die Regeln der Fluglinien für therapeutische Begleittiere zunutze. Zuletzt scheiterte die Besitzerin eines Pfaus damit, ihren Vogel mit an Bord eines United-Fliegers zu nehmen.

Er habe in verschiedenster Weise nicht die Bedingungen erfüllt, erklärte die Airline hinterher – unter anderem, was Gewicht und Größe des Tieres angeht. Das habe man der Frau auch vor dem Flug erklärt. Sie war dennoch mit Pfau Dexter am Flughafen erschienen. Schon vor diesem Zwischenfall, so heißt es inzwischen von United, habe man erkannt, dass die Regeln zur Mitnahme von Tieren strenger werden müssten.

Mehr Anfragen, mehr Zwischenfälle

Die entsprechenden Anfragen hätten im vergangenen Jahr um 75 Prozent auf 76.000 zugenommen – und mit ihnen auch die Anzahl der Zwischenfälle mit Begleittieren. Auch Delta Air Lines sieht diese Entwicklung. Die Zwischenfälle mit den so genannten Emotional Support Animals hätten um 84 Prozent zugenommen. Das Personal an Bord hätte oft mit den Tieren zu kämpfen – Urin, Fäkalien, aggressives Verhalten seien oft Gründe für die Zwischenfälle.

«Es gibt in der Sache zu wenig Regulierung», so eine Delta Sprecherin zum Magazin Time. «Dem versuchen wir nun mit unseren Regeln zu begegnen.» Die Gewerkschaften des Kabinenpersonals in den USA unterstützen die Fluglinien dabei.

Schärfere Regeln

Sowohl Delta als auch United verschärfen nun die Regeln. Zusätzlich zu einem Schreiben, dass das Tier wirklich emotionale Unterstützung bietet, müssen Passagiere 48 Stunden vor Abflug nun auch noch eine offizielle Bestätigung über alle nötigen Impfungen vorweisen. Zusätzlich muss eine qualifizierte Fachperson bestätigen, dass das Tier für die Leistung ausgebildet ist und sich in der Öffentlichkeit benehmen kann. American Airlines denkt über ähnliche Maßnahmen nach.

United Airlines hat außerdem eine Art Schwarze Liste veröffentlicht, die Tiere aufzählt, die an Bord nicht erlaubt sind. Die soll laufend angepasst werden. bisher sind auf dieser laut amerikanischen Medienberichten bereits Igel, Frettchen, Schlangen, Spinnen, Nagetiere und «nicht domestizierte Vögel» zu finden.

Bei Lufthansa nur Hunde

Das Ganze scheint allerdings ein amerikanisches Problem zu sein. Viele Airlines in Europa akzeptieren entweder gar keine Tiere, egal zu welchem Zweck oder nur typische Haustiere. Lufthansa etwa akzeptiert ausschließlich Hunde als Emotional Support Animals. «Einen Anstieg sehen wir nicht. Die Zahl der beförderten ESA ist in den letzten Jahren weitestgehend stabil geblieben», so die Airline.

Sehen Sie oben in der Bildergalerie Beispiele für ungewöhliche Support-Animals – nicht alle durften an Bord.

Mehr zum Thema

Delta Air Lines: Die Fluglinie kleidet ihr Personal neu ein.

Delta Air Lines feiert 100 Jahre auch mit neuen Uniformen

ticker-delta-airlines

Delta baut neues Frachtzentrum in Salt Lake City

ticker-delta-airlines

«Das war knapp»: Airbus A330 Neo von Delta und Cessna 402 von Cape Air kommen sich in Boston gefährlich nahe

ticker-delta-airlines

Delta kündigt Rückkehr der Flüge von Atlanta und Boston nach Tel Aviv an

Video

Airbus A340-300 in Global-Airlines-Livery: Wird das das zweite Flugzeug für Global Airlines?
Im Mai führte sie ihre ersten vier Flüge durch, dann wurde es still um die britische Fluglinie. Während ihr Airbus A380 von Global Airlines in Tarbes steht, gibt Chef James Asquith ein neues Lebenszeichen und präsentiert einen Airbus A340.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Evangel auf dem Weg ins Mid-America Flight Museum: Von dem Flugzeug wurden nur acht Exemplare gebaut.
Das Mid-America Flight Museum in Texas hat ein neues Exponat: die Evangel 4500. Das Flugzeug ist robust und sollte in den 1960er Jahren die Buschflugzeuge sicherer machen. Der kommerzielle Erfolg blieb aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Kantine von Korean Air: Das Tollste kommt asm Ende des Flurs.
Im modernisierten Verwaltungssitz von Korean Air speisen Mitarbeitende nicht nur kostenlos – sie genießen auch einen Blick, der sonst nur Technikern vorbehalten ist: Die Kantine bietet freie Sicht in den riesigen, ins Gebäude integrierten Hangar.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin