Kondensstreifen am Himmel: Forschende der Universität Cambridge fordern eine drastische Verringerung.

CO2-ReduktionSo ist das Luftfahrt-Klimaabkommen einzuordnen

Die globale Luftfahrtbranche hat sich auf eine Stabilisierung der Treibhausgase geeinigt. Was das Abkommen für Fluggesellschaften und Umwelt bedeutet, sagt Klimaexperte Martin Cames.

Top-Jobs

skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Oscar Echo logo

Continuing Airworthiness Specialist or Continuing Airworthiness Trainee

Oscar Echo Business Jet GmbH
Eisenstadt
Feste Anstellung
Business Aviation
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
Thüringen

Sachbearbeiter/in „Luftverkehr“ (m/w/d)

Top jobs
Erfurt
Deutschland
Ministerium
Ministerium für Digitales und Infrastruktur (TMDI)
Feste Anstellung
Vollzeit

Nach jahrelangen Verhandlungen haben sich die Mitglieder der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation Icao in Montreal auf ein weltweites Klimaschutzabkommen geeinigt. Es sieht vor, dass Airlines für Flugrouten Zertifikate kaufen, um den CO2-Ausstoß auszugleichen. Die Vereinbarung tritt 2021 in Kraft, ist bis 2026 freiwillig und ab 2027 verpflichtend. Sie soll sicherstellen, dass die Luftfahrt trotz steigender Passagierzahlen nicht das Ziel des Pariser Klimaabkommens gefährdet. Es sieht vor, den Temperaturanstieg auf weniger als zwei Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.

aeroTELEGRAPH hat Klimaexperte Martin Cames vom Öko-Institut in Berlin zum Abkommen befragt.

Sind Sie zufrieden mit den Ergebnissen von Montreal?

Martin Cames: Aus Umweltsicht ist natürlich noch viel mehr nötig. Der Luftverkehr nimmt gewaltig zu und wenn wir auch nur das Zwei-Grad-Klimaziel erreichen wollen, müssen wir den Luftverkehr bis 2050 vollständig dekarbonisiert haben. Davon sind wir mit dem Abkommen noch weit entfernt. Andererseits wäre ein weiterer Aufschub ein Problem gewesen.

Was bedeutet das Abkommen konkret für die Fluggesellschaften?

Ab 2021 werden sie für die erfassten Strecken Zertifikate kaufen müssen. Das ist für viele Airlines nicht vollständig neu, da sie bereits am Europäischen Emissionshandel teilnehmen. Der Bedarf an Zertifikaten ist stark an den Treibstoffverbrauch gekoppelt und wird deshalb in vielen Fällen von den entsprechenden Abteilungen abgewickelt. Eine drastische Umstellung wird daher in der Regel nicht notwendig sein.

Wie schmutzig ist die Luftfahrtbranche denn überhaupt?

Der gesamte Luftverkehr hat einen Anteil von etwa 2,4 Prozent an den globalen CO2-Emissionen. Der wird aber steigen, wenn andere Branchen ihren Anteil reduzieren, wie im Klimaabkommen von Paris vereinbart. Und der Luftverkehr hat neben dem CO2 auch weitere Treibhausauswirkungen, die abhängig sind von den Flugprofilen, wie hoch man fliegt, wie die Wetterkonditionen sind und so weiter. Der Weltklimarat geht davon aus, dass die gesamten Treibhauswirkungen des Luftverkehrs im Mittel doppelt so hoch sind wie die CO2-Emissionen.

Was ist lobenswert an dem Abkommen?

Es ist ein routenbasiertes System, das differenziert: Routen in bestimmte Länder sind noch ausgenommen und einige werden auch langfristig ausgenommen, etwa zu den kleinen Inselstaaten. Und es geht nicht um die Herkunft der Airline. Wenn die Route eingeschlossen ist, müssen alle Fluglinien, die dort fliegen, Zertifikate kaufen. So gibt es keine Wettbewerbsverzerrung und das Abkommen kann nicht unterlaufen werden.

Bringt es noch mehr Gutes mit sich?

So ein System kann Anreiz sein, andere Technologien anzuwenden. Die Effizienz steigt tendenziell schon im Luftverkehr, aber auch Dinge wie der Einsatz von nachhaltigen, alternativen Kraftstoffen sind ja denkbar.

Gibt es einen Hoffnungsträger, was alternative Technologien angeht?

Ich bin kein Fan von Hoffnungsträgern. Ich denke, wir müssen wirklich unsere komplette Wirtschaft umstellen und auch über Konsumstrukturen und Nachfrage im Luftverkehr reden. Weiter wie bisher ist nicht möglich. Wie drastisch das ausfällt, hängt davon ab, wie früh wir mit der Umstellung anfangen. Aber ich denke, dass es nicht alleine technische Lösungen geben wird.

Heißt das, dass der Flugverkehr irgendwann auch reduziert werden muss?

Ja, ich denke schon. Flüge stehen dann in Konkurrenz mit anderen Dingen, die auch Treibhauswirkungen verursachen.

Was können die Passagiere tun?

Es geht um all die Dinge, die in den vergangenen Jahren möglich geworden sind, weil dem Luftverkehr die Umweltwirkungen nicht entsprechend angerechnet wurden. Im Business-Bereich lassen sich Flüge durch Videokonferenzen vermeiden. Und privat kann man sich fragen, ob man wirklich übers Wochenende per Flugzeug einen Städteausflug zum Einkaufen machen muss.

* Martin Cames ist Leiter des Bereichs Energie und Klimaschutz beim Öko-Institut in Berlin und Experte für Treibhausgas-Emissionen im internationalen Luft- und Schiffsverkehr.

Mehr zum Thema

Mailand Linate, Italien.

Die umweltfreundlichsten Flughäfen Europas

Airbus A320 Neo: Auch neuere Flieger halfen bei der Verbesserung.

Fliegen wird sauberer – aber unbequemer

Video

hacker siberislam kelowna
An Flughäfen in den USA und Kanada ist es Hackern gelungen, Lautsprecherdurchsagen und teilweise auch Anzeigetafeln zu manipulieren. Dabei priesen sie unter anderem die Terrororganisation Hamas.
Timo Nowack
Timo Nowack
Business-Doppelsuite im Airbus A350 von Swiss: Neues Flugzeug, neues Interieur.
Kürzlich überführte die Schweizer Nationalairline ihren ersten Airbus A350 nach Zürich – nun gewährt sie erstmals einen Blick ins Innere des neuen Langstreckenjets. Mit ihm will Swiss neue Maßstäbe bei Komfort und Design setzen.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Flugzeug von American Eagle am Flughafen Dallas: Die Betankung ging schief.
Beim Betanken eines Flugzeuges von American Eagle am Flughafen Dallas ging etwas komplett schief. Ein Schlauch löste sich und spritzte wild große Mengen Kerosin umher.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies